ensemble – electronics

PHACE | ACCESSING PLEASURE

PHACE Series 2024/25 – N°1
25.Nov.2024 // 21:00
Wien Modern, Wiener Konzerthaus, Berio-Saal

 

Lars Mlekusch
Alexandra Dienz, double bass
Maria Chlebus, percussion

PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Reinhold Brunner, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Mathilde Hoursiangou, piano
Ivana Pristasova Zaugg, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, double bass
and many more …

SOUND DESIGN
Alfred Reiter

Programm

Bernhard Gander
Take Five for Nine für Kontrabass, Schlagwerk und Ensemble, 2024 (20‘)
ein Auftragswerk von PHACE und Klangspuren Schwaz

Alessandro Baticci
Luminal Mirage für Ensemble und Elektronik, 2024 (13‘) (UA)
ein Auftragswerk von PHACE und ORF Musikprotokoll

Annesley Black
Scrap für Ensemble und Live-Elektronik, 2019 (16’)

Georgia Koumará 
I wonder if I should start accessing pleasure a whole lot für Ensemble und Elektronik, 2022 (21‘) (ÖEA)

Kurz, fragmentiert und prägnant springen die Klänge ins Bewusstsein. Es ist ein unrunder Tanz der klanglichen Partikel, der in Scrap von Annesley Black zur Musik wird. Kleinstmöglich unterscheidbare Fragmente rittern um die Vorherrschaft über Gehör und Gedächtnis, jedes im Bestreben das Vorherige zu verdrängen. Jedoch, sie können nicht anders als untereinander zu kommunizieren und sich gegenseitig in beständiger Wechselwirkung zu transformieren.
Diese Art von spektral-temporaler Sparsamkeit sucht man im neuen Werk von Bernhard Gander vielleicht vergeblich. Bei ihm gehen die Klänge oft ohne große Distanz auf Tuchfühlung und finden sich zu dichten, körperlich wahrnehmbaren Strukturen zusammen.
In Alessandro Baticcis Luminal Mirage verschmelzen natürliche und virtuelle Klänge. Die Instrumente imitieren den Klang der Elektronik, doppeln Rhythmik und Klangfarbe bis in der hyperschnellen, maschinellen Atmosphäre, in der sich endlos auf- und absteigende Linien wie durch ein Stiegenhaus von M.C. Escher winden, nicht mehr unterscheidbar ist, was gespielt und was generiert ist.
Mit I wonder if I should start accessing pleasure a whole lot stellt Giorgia Koumará die Frage nach Identität und Zugehörigkeit im Zerrspiegel der gesellschaftlichen Normen und Wertevorstellungen. Die flächige, schwelende Elektronik, immer wieder durchbrochen von wilden rhythmischen Ausuferungen und einschneidenden Klangereignissen, dient als verstärkende Grundlage für einen Reihe von verfremdeten Textpassagen von Audrey Lorde, Gillian Flynn und anderen, die Rollenbilder von Frauen in der Gesellschaft thematisieren.

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chamber music – electronics

PHACE | LIGHTNESS

PHACE Series 2024/25 – N°3
11.Mar.2025 // 19:30
Wiener Konzerthaus, Berio-Saal

 

PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Reinhold Brunner, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Mathilde Hoursiangou, piano
Ivana Pristasova Zaugg, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
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Alfred Reiter

Programm

Juliana Hodkinson
Lightness Klang und Lichttheater für drei Musiker*innen, 2015 (14‘)

Huihui Cheng
Sonic leak für Saxophon, E-Gitarre, Klavier und Percussion, 2020 (17’) (ÖEA)

Oliver Weber
INSCHRIFT II Neufassung für Posaune, Cello, Keyboard und Elektronik, 2024 (20‘) (UA)

Franck Bedrossian
We met as Sparks für Bassflöte, Kontrabassklarinette, Viola und Cello, 2015 (12’)

Alexander Schubert
Superimpose I + II für Klavier, Kontrabass, Saxophon, Percussion und Elektronik, 2009 (13’) (ÖEA)

Fzsch… Ein Flackern erhellt Gesichter und Hände, nur kurz, das Licht verlöscht augenblicklich. Das Nachbild auf der Netzhaut, das mentale Echo des Knisterns hat keine Zeit sich zu verfestigen, wird vom Rhythmus der Bewegungen mitgenommen, wird vom nächsten Streichholz in ein neues Licht getaucht. Juliana Hodkinsons Lightness ist Theater für Ohr und Auge, eine Feuerwerksmusik der leisen Art und ein tiefgehend hypnotisches wie archaisches Erlebnis.
Superimpose I + II von Alexander Schubert ist dagegen nicht geneigt Trancezustände aufkommen zu lassen. Hastig und hyperaktiv zappen die beiden Stücke durch Stile und Stereotypen, ein Abbild einer beschleunigten Gesellschaft und ihrer Medien. Es ist eine Gegenüberstellung und Überlagerung von akustischen Instrumenten und artifiziellen, synthetischen Nachbildungen selbiger, copy and paste Jazz zwischen improvisierter und notierter Musik.
Sonic leak von Huihui Cheng setzt dem enthusiastischen Geschehen einen Dämpfer auf. Sich entwickelnde Töne, Phrasen und Rhythmen werden abgestoppt, zurückgehalten, verhüllt, müssen oft abrupt verstummen. Die Spieltechnik des Dämpfens ist der zentrale Antriebsmotor und Bremse der Komposition. In den zerrütteten Abläufen entsteht eine spannende Eigendynamik und Dramatik.
Die Transformation von einigen Versen des eisernen Zeitalters aus Ovids Metamorphosen in strukturelle Mikroereignisse dient als Ausgangspunkt für Oliver Webers Inschrift II. Die molekularen Klangstrukturen finden sich zu Aggregaten zusammen, brechen wieder auseinander und wechseln ständig ihre Zustandsform. Sie bilden einen eigenständigen Klangkörper, der alle Ebenen durchdringt und sich in die Eingeweide des Stücks einschreibt.
We met as Sparks von Franck Bedrossian schließt den feurigen Kreis und lebt von einem ungleichen Kräfteverhältnis und der Gegenüberstellung von starken Kontrasten. Im ständigen Austausch zwischen Bass- und Diskantregister entstehen ungeahnte Spannungen und Divergenzen, Echos die wie glitzernde Funken durch die Dunkelheit stieben.

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voice – ensemble – electronics

PHACE | IRRÉALITÉS / UNREALITIES

PHACE Series 2024/25 – N°2
11.Feb.2025 // 19:30
Wiener Konzerthaus, Berio-Saal

 

Peyee Chen, voice

PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Reinhold Brunner, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Mathilde Hoursiangou, piano
Ivana Pristasova Zaugg, violin
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Roland Schueler, cello
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SOUND DESIGN
Alfred Reiter

Programm

Januibe Tejera
IRRÉALITÉS / UNREALITIES für Stimme, fünf Musiker*innen und Elektronik, 2024 (UA)
ein Auftragswerk von PHACE

Die Konfrontationen zwischen dem Realen und dem Imaginären ist seit Jahrtausenden ein Teil des menschlichen Zusammenlebens. Gesellschaften schufen Mythologien, Geschichten, Märchen und Gemeinschaftsträume, regten die Vorstellungskraft an und erzeugten einen eigenständigen „kulturellen Korpus“, im Bestreben, das Reale zu erforschen und durch die Vorstellung zu transformieren. Basierend auf dem Konzept von Morphismus und Dysmorphismus untersucht IRRÉALITÉS / UNREALITIES von Januibe Tejera, wie Musik die Vielfalt dieses kulturellen Korpus verbinden kann, nicht auf Grund von kulturellen Ähnlichkeiten, sondern organisiert durch eine akustische Realität. Tejera, dessen Schaffen irgendwo an den Grenzen zwischen diversen Musikstilen und szenischen Künsten angesiedelt ist, überträgt die Mechanismen der gemeinschaftlichen Vorstellung in eine musikalische Wirklichkeit. Mit autogenerativen Klangmodellen wird das Werk in Echtzeit für Stimme, Ensemble und Elektronik imaginiert und so ein neues Vokabular von Unwirklichkeiten und irrealen Klangmodellen geschaffen. Mit einer unverwechselbaren Klangidentität für jeden Musiker und jede Musikerin und elektronischer Improvisation schafft das Projekt eine klangliche Realität, in der die Grenzen von Stimme, Instrumenten und Elektronik nicht mehr wahrnehmbar sind, sondern zu einem großen und grenzenlosen, unwirklichen und dysmorphen Klangraum vermischt werden.

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ensemble – electronics

PHACE | FOR MORE EARS!

our series at
Wiener Konzerthaus
2024/25

 

CONDUCTORS
Cordula Bürgi
Lars Mlekusch

PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Reinhold Brunner, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Mathilde Hoursiangou, piano
Ivana Pristasova Zaugg, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, double bass
Alexandra Dienz, double bass
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SOUND DESIGN
Alfred Reiter

Zuhören oder zugehören. Der Zyklus lenkt den Blick in die Zwischenräume – dorthin wo sich die Gegensätze überschneiden, wo Ähnlichkeiten und Differenzen zu etwas Neuem verschmelzen; wo die Identität zum Spielball der Musik wird. Echos reflektieren an den Wänden des Kontexts, ziehen an Klang und Material. Keine Kraft ohne Gegenkraft und keine Form ohne Transformation. Wie bei Annesley Black, wo kleinste Klangpartikel um einen Platz im Gedächtnis rittern. Wie bei Giorgia Koumará, wo die Musik unsere Normative hinterfragt. Idiome des Spontanen, in feste Tonformen gebrannt, streben nach Raum: gedämpft und unterdrückt bei Huihui Cheng, aufgewühlt und überspannt bei Alexander Schubert. Es ist ein galvanisches Bad für Sinne und Sensorien. Etwas löst sich, etwas bleibt hängen und etwas bleibt zurück. Die Stimme tritt hervor: Ureigenes Instrument, untrennbar mit der Identität verbunden. In Januibe Tejeras klanglichen Unwirklichkeiten verliert sie fast jeglichen menschlichen Charakter. Bei Beat Furrer und Sarah Nemtsov führt sie ins Innerste und Äußerste.

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Musikforum Viktring

11.Jul.2024 // 19:30
Musikforum Viktring-Klagenfurt 2024
Stift Viktring, Arkadenhof

PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Mathilde Hoursiangou, piano
Samuel Toro Pérez, e-guitar
Roland Schueler, cello

Duo So:und
Julia Schneckenleitner, saxophone
Katharina Wegscheider, voice

Duo Lufttore
Yingshuo Ma, saxophone
Piotr Motyka, akkordeon

Musikforum Masterclass Saxofon
class of Prof. Michael Krenn

Duo Krenn/Lavuri
Michael Krenn, saxofone
Luca Lavuri, piano

Rupert Struber, percussion

 

PROGRAMM

Mikel Urquiza
Opus Latericium für Flöte, Saxofon, Klarinette und Klavier, 2018

Mirela Ivičević
Lil für E-Gitarre, Saxophon, Cello und Elektronik, 2022

Jagoda Szmytka
F* for Music
für E-Gitarre und verstärktes Cello, 2012

Mit  drei spanndenen Werken ist PHACE zu Gast beim Eröffnungskonzert des Musikforum 2024 in Klagenfurt. Und auch abseits davon gibt es viel zu hören an diesem Abend im Arkadenhof des Stift Viktring.

I. Prelude „Next Generation“ – Generationenübergreifend nimmt am 11. Juli 2024 das Musikforum Viktring-Klagenfurt ganz im Sinne des verbindenden Gedankens –Ich du wir uns euch- seinen Auftakt mit dem Prelude „Next Generation“. Es entführen das junge Duo So:und und das Duo Lufttore mit Experimentellem von Thomas Kessler und Melodiösem von Lori Laitmann in ganz neue, farbenreiche Klangwelten. Charakteristisch konträres zeitgenössisches Repertoire erprobt die große Palette des „Machbaren“ in den selten zu erlebenden Besetzungen. 

II. Interludium –StudentInnen und Studenten der Musikforum Masterclass Saxofon unter Leitung von Prof. Michael Krenn nutzen die einzigartigen architektonischen Möglichkeiten des Veranstaltungsortes Stift Viktring um mit einem kollektiven Oberton-Klangbad, in Form von James Tenney’s Saxony aufzuwarten und die Spannung hin zum Hauptprogrammpunkt des Abends aufzubauen.

III. Hauptteil – Den Höhepunkt der Eröffnung 2024 gestalten Mitglieder des Ensemble PHACE– Leidenschaft, Feuer und unbändige Lust – Musik am Puls der Zeit, das Duo Krenn/ Lavuri und Ausnahmeschlagwerker Rupert Struber, als gemeinschaftliches Feuerwerk ohne Grenzen, sowohl in Hinblick auf Genre, als auch auf Instrument und Repertoire.

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Banner Image: Klagenfurt Viktring Stift Arkadenhof West-Ansicht, cropped
(c) Johann Jaritz CC BY-SA 4.0

The Spider as an Artist

23. Oct. 2023 // 19:30
Großer Ehrbar Saal
Palais Ehrbar, Mühlgasse 28, 1040 Wien

 

Eintritt: frei

PHACE
Mathilde Hoursiangou, piano
Berndt Thurner, percussion
Maria Chlebus, percussion
Roland Schueler, cello
Alexandra Dienz, double bass
Samuel Toro-Pérez, e-guitar

 

Die Spinne ist ein ästhetisch veranlagtes Wesen. Aus feinsten Fäden und in überaus aufwändiger, sorgfältiger Kleinarbeit konstruiert sie ihre Netze passgenau in jeden Winkel. Als Solokünstlerin geht sie dabei aber auch manchmal eigenwillige Wege, weicht vom vorgegebenen Muster ab, zieht hier eine Ecke länger oder lässt dort einen Faden aus. Doch das Resultat spricht für sich: Ein wenngleich nicht rundes, so doch aus allen Perspektiven reizvolles Gespinst.

Eben jene ergänzenden Gegensätze aus vorgegebener Struktur und bereichernden Abweichungen vereinen sich im Konzertabend The Spider as an Artist (wohlgemerkt: nicht umgekehrt). In fünf Solostücken weben die MusikerInnen Netze um sie gleich wieder zu zerreißen, testen die klangliche Zugfestigkeit ihres Instruments, reizen die Möglichkeiten bis in den letzten Winkel aus. Im titelgebenden Werk des Abends schreibt Franck Bedrossian ein unsichtbares Gedicht von Emily Dickinson, durchsichtig wie ein Spinnennetz, mit dem Bogen auf dem Korpus des Cellos, während sich Sarah Nemtsov für Seven Thoughts – Her Kind bei einem Gedicht von Anne Sexton inspirieren lässt.  Mit Series C würdigt Pierre Jodlowski die prägenden Präparationstechniken in den Pianostücken von John Cage, wobei die zarten Referenzen an den Vorreiter in der Dichte der elektronischen Zuspielung fast zu verschwinden drohen. Bei Bass Surface von Christof Dienz greifen zwei Spieler in die Soloperformance des Kontrabasses ein und bereichern die Darbietung mit perkussiven Elementen, während in Alexander Kaisers Stück die Finger des Gitarristen durchaus spinnenartig über das Griffbrett und durch zerrüttete outer-space Klanglandschaften huschen.

 

The Spider as an Artist
Has never been employed —
Though his surpassing Merit
Is freely certified

By every Broom and Bridget
Throughout a Christian Land —
Neglected Son of Genius
I take thee by the Hand —

Emily Dickinson (1275)

 

PROGRAMM

Franck Bedrossian
The Spider as an Artist für verstärktes Cello solo.

Christof Dienz
Bass surface für Kontrabass solo mit 2 Spielern, 2014.

Pierre Jodlowski
Serie C für Klavier und Zuspielung, 2011.

Alexander Kaiser
WhIch is NoT für E-Gitarre solo und Elektronik 2022/23.

Sarah Nemtsov
Seven Thoughts – Her Kind für Keyboard solo mit Stimme, 2018

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In the Blink of an Ear

3. Oct. 2023 // 18:30
SUSSUDIO
Wolfgang-Schmälzl-Gasse 19, 1020 Wien

Improvisationen und Kompositionen
Eintritt Frei!

PHACE
Roland Schueler, Cello
JSX, Turntables

 

“Excuse me, do you say in English, ‘I look at the window,’ or do you say in English, ‘I look out the window’?” In Jim Jarmusch’s film Down By Law, the Italian drifter, Bob (played by Roberto Benigni), draws a window on the wall of his windowless jail cell. Bob, who speaks little English, asks his cellmate, Jack (played by John Lurie), which preposition to use when speaking of his window. Jack replies, “In this case, Bob, I’m afraid you’ve got to say, ‘I look at the window.’” (Seth Kim-Cohen, ›In the Blink of an Ear‹) …

 

Ab dem 20. September 2023 ist im Artspace SUSSUDIO die Ausstellung BLINK OF AN EYE zu sehen, die neue ortsspezifische Arbeiten von Kaja Clara Joo und Michael Kienzer vereint, um Wahlverwandtschaften und Wechselwirkungen aufzuspüren und einen spannungsvollen Dialog an der Schnittstelle zwischen Skulptur und Installation zu schaffen. Im Zuge der Ausstellung tritt PHACE am 3. Oktober mit einer Performance von Roland Schueler und Jorge Sánchez-Chiong in Verbindung mit den Kunstwerken, um den obigen Verandtschaften und Wirkungen auch im sonic art space nachzuspüren.

Wenn In the Blink of an Ear Minimalismus und Maximalismus verschmelzen, Lowercase und Hyperpop aufeinander prallen, spielen und hören Schueler & Sánchez-Chiong, frei nach Seth Kim-Cohen, definitiv „out of the jail cell“. Es ist eine weitere Facette in der regelmäßigen Kooperation von PHACE mit Jorge Sánchez-Chiong und seiner unvergleichlichen Mischung aus musikalischer Spontanität und Grenzen sprengendem Klangverständnis –als Komponist, an den Turntables oder bei Vermittlungsprojekten – und quasi auch ein Vorgeschmack auf PHACE | ANIMAL SMILEYS, unser Zykluskonzert am 7. Mai 2024, bei dem wir einmal mehr die Zusammenarbeit mit Jorge Sánchez-Chiong vertiefen werden.

 

In the Blink of an Ear
Improvisationen und Kompositionen von Schueler und Sánchez-Chiong

PHACE
Roland Schueler | Cello
JSX | Turntables

 

Ausstellung: BLINK OF AN EYE  20.09.—11.10.2023, Sussudio, Wolfgang-Schmälzl-Gasse 19, 1020 Wien

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Festival Internacional de Musica de Canarias

Oct. 14, 2023
Espacio la Granja
Santa Cruz de Tenerife

Oct. 15, 2023
Teatro Guiniguada
Las Palmas de Gran Canaria

conductor
Nacho de Paz

PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Spiros Laskaridis, trumpet
Mathilde Hoursiangou, piano/keyb
Berndt Thurner, percussion
Samuel Toro Pérez, electric guitar
Jacobo Hernandez Enriquez, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, double bass

SOUND DESIGN
Alfred Reiter

Programm

Mirela Ivicevic
Case Black for 7 instruments & electronics, 2016  8’

José Luis Perdigón
ill-use III
für Bassflöte, Bassklarinette, Piano, Percussion, Violine, Cello und E-gitarre, 2023 (UA)

Fausto Romitelli
Professor Bad Trip: Lesson I – III für Ensemble und Elektronik, 1998-2000

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Focus on Sarah Nemtsov

31. Mai. 2024 // 20.00
Graz, Kunstuniversität Graz,
MUMUTH Probebraum

PHACE
Ivana Pristašová Zaugg, violin
Mathilde Hoursiangou, piano/keyboard
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, electric bass
Berndt Thurner, percussion

SOUND DESIGN
Alfred Reiter

eine Produktion von open music in Kooperation mit der KUG. Zentrum für Genderforschung und Diversität (ZfGD)und PHACE 

Die Musik von Sarah Nemtsov passt nicht in eine oder auch in alle Schubladen. Weit ausragende, fein verästelte Klangstrukturen, gespickt mit unzähligen Zeichen, Metaphern, Phrasen, Symbolen und Einflüssen aus allen nur erdenklichen Richtungen und Musiken lassen sich darin finden und doch sind auch tiefe Wurzeln in der Tonalität der europäischen Musiktradition nicht zu überhören. Ohne Scheu vor Brüchen und tiefgehenden Eingriffen in die Klanglichkeit bedient sich Nemtsov gerne bei elektronischen Mitteln der Verfremdung und Künstlichkeit, schafft es dabei aber auch, der Musik eine kaum nachahmbare, organische Lebendigkeit einzuhauchen. Etwa wenn bei Bugs die Finger auf der Trommel gleichsam im Duett mit einem Roboterkäfer tanzen.

Und vor noch etwas zeigt die Komponistin keine Scheu: den großen, den schwierigen und den unangenehmen Themen. Sei es der Umgang mit Ableben, Verlust und Erinnerung in Seven Colours oder der Blick auf die Gegensätze der Lebensrealität von Arm und Reich, zwischen erster und dritter Welt in Mountain & Maiden, wo das Piano, fast wie ein Stummfilmpianist des 21. Jahrhunderts, über wunderschöne Bilder von riesigen Müllbergen im Film von Shmuel Hoffman und Anton von Heiseler spielt. Nemtsov blendet in ihrer Musik nichts aus, beschönigt nicht, sie verwendet Töne und Klänge vielmehr dazu, den Blick auf den Kern zu fokussieren. Grund genug für einen genaueren Blick auf das herausragende Schaffen einer der spannendsten Komponistinnen unserer Zeit und einen Focus on Sarah Nemtsov.

 

PROGRAMM 

Sechs Zeichen für Cello und (präpariertes) Klavier, 2010. 8′

Seven Colours für verstärktes Cello, E-Bass, präpariertes Klavier und Sampler, Drum Set und Elektronik, 2018 D: 15‘

Bugs – Studie für Snare, Miniroboter, Hände und Verstärkung, sowie Live-Video ad libitum, 2021. 5′

Kadosh  für (verstärkte) Violine solo (mit Effektpedalen), 2021 14′

Mountain & Maiden
ein Film von Shmuel Hoffman & Anton von Heiseler
mit einer Komposition von Sarah Nemtsov für Keyboard solo (mit verstärktem Klavier und Stimme), 2019 d: 24′

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Im Bett des Imaginariums

26.Mar.2024 // 20:00
Osterfestival Tirol
Hall i.Tt, Salzlager

 

26.Jun.2023, REAKTOR, Wien

büro lunaire
Gina Mattiello, text, voice
Reinhold Schinwald, sound design, live electronics
Florian Kindlinger, Sound

PHACE
Ivana Pristašová Zaugg, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello

Eine Produktion von büro lunaire in Kooperation mit PHACE und Osterfestival Tirol .

Die Fantasie entreißt dem Verstand die Beute des Vergessens.

 

Der dem Live Hörspiel zugrundeliegende Text, erschienen 2021 im Wiener Passagen-Verlag, ist der Versuch einer poetischen Intensivierung in Form von Fußnoten. Die Autorin bewegt sich im Raum um ein Kunstkopfmikrofon, während sie den Text spricht. Die Aufnahmen werden dem Publikum live über Funkkopfhörer zugespielt. Dies ermöglicht nicht nur die Texte aus der Perspektive der Sprecherin wahrzunehmen, sondern außerdem in ein Spiel von Nähe und Distanz, Innen- und Außenwahrnehmung, sowie realen und künstlichen Räumen einzutauchen. Landschaftsreste tauchen auf, Erinnerungspartikel, Tag- oder Nachtträume: Fragmente, die in verschiedene Richtungen wegrauschen. Die Sprache oszilliert zwischen dem, was die Autorin beobachtend erfasst, sowie objets trouvés aus bildender Kunst, Literatur und Philosophie. Gleichzeitig spielt das Imaginarium mit dem Bild des begehrenden Subjekts. Unerschrocken zeichnet es Empfindungen auf, liefert sich aus, nimmt immer wieder ironisch und unerbittlich die Schamhaftigkeit in den erweiterten Blick. Die in den Textkorpus eingewobenen Kompositionen für Streichinstrumente und Live-Elektronik lassen die literarischen Bruchstücke ins Imaginäre wachsen.

 

Programm

Christoph Herndler
Abschreiben (2005) Streichtrio

Clara Iannotta
dead wasps in the jam jar (2014-2015) Violine

Reinhold Schinwald
empreintes III (UA, 2023) Streichtrio und Live-Elektronik

Franck Bedrossian
The Spider as an Artist (2014) Violoncello und Verstärkung

Klaus Lang
die ränder der welt (2005) Violine

Enno Poppe
Fingernagel (2009)
Violine und Viola

Rebecca Saunders
hauch (2018) Violine

Gérman Toro Pérez
Rulfo / ecos II (2006) Streichtrio und Live-Elektronik

Di, 26. März 20:00 Uhr
Hall, Salzlager

Information & Tickets

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