Festival Internacional de Musica de Canarias

Oct. 14, 2023
Espacio la Granja
Santa Cruz de Tenerife

Oct. 15, 2023
Teatro Guiniguada
Las Palmas de Gran Canaria

conductor
Nacho de Paz

PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Spiros Laskaridis, trumpet
Mathilde Hoursiangou, piano/keyb
Berndt Thurner, percussion
Samuel Toro Pérez, electric guitar
Jacobo Hernandez Enriquez, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, double bass

SOUND DESIGN
Alfred Reiter

Programm

Mirela Ivicevic
Case Black for 7 instruments & electronics, 2016  8’

José Luis Perdigón
ill-use III
für Bassflöte, Bassklarinette, Piano, Percussion, Violine, Cello und E-gitarre, 2023 (UA)

Fausto Romitelli
Professor Bad Trip: Lesson I – III für Ensemble und Elektronik, 1998-2000

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Focus on Sarah Nemtsov

31. Mai. 2024 // 20.00
Graz, Kunstuniversität Graz,
MUMUTH Probebraum

PHACE
Ivana Pristašová Zaugg, violin
Mathilde Hoursiangou, piano/keyboard
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, electric bass
Berndt Thurner, percussion

SOUND DESIGN
Alfred Reiter

eine Produktion von open music in Kooperation mit der KUG. Zentrum für Genderforschung und Diversität (ZfGD)und PHACE 

Die Musik von Sarah Nemtsov passt nicht in eine oder auch in alle Schubladen. Weit ausragende, fein verästelte Klangstrukturen, gespickt mit unzähligen Zeichen, Metaphern, Phrasen, Symbolen und Einflüssen aus allen nur erdenklichen Richtungen und Musiken lassen sich darin finden und doch sind auch tiefe Wurzeln in der Tonalität der europäischen Musiktradition nicht zu überhören. Ohne Scheu vor Brüchen und tiefgehenden Eingriffen in die Klanglichkeit bedient sich Nemtsov gerne bei elektronischen Mitteln der Verfremdung und Künstlichkeit, schafft es dabei aber auch, der Musik eine kaum nachahmbare, organische Lebendigkeit einzuhauchen. Etwa wenn bei Bugs die Finger auf der Trommel gleichsam im Duett mit einem Roboterkäfer tanzen.

Und vor noch etwas zeigt die Komponistin keine Scheu: den großen, den schwierigen und den unangenehmen Themen. Sei es der Umgang mit Ableben, Verlust und Erinnerung in Seven Colours oder der Blick auf die Gegensätze der Lebensrealität von Arm und Reich, zwischen erster und dritter Welt in Mountain & Maiden, wo das Piano, fast wie ein Stummfilmpianist des 21. Jahrhunderts, über wunderschöne Bilder von riesigen Müllbergen im Film von Shmuel Hoffman und Anton von Heiseler spielt. Nemtsov blendet in ihrer Musik nichts aus, beschönigt nicht, sie verwendet Töne und Klänge vielmehr dazu, den Blick auf den Kern zu fokussieren. Grund genug für einen genaueren Blick auf das herausragende Schaffen einer der spannendsten Komponistinnen unserer Zeit und einen Focus on Sarah Nemtsov.

 

PROGRAMM 

Sechs Zeichen für Cello und (präpariertes) Klavier, 2010. 8′

Seven Colours für verstärktes Cello, E-Bass, präpariertes Klavier und Sampler, Drum Set und Elektronik, 2018 D: 15‘

Bugs – Studie für Snare, Miniroboter, Hände und Verstärkung, sowie Live-Video ad libitum, 2021. 5′

Kadosh  für (verstärkte) Violine solo (mit Effektpedalen), 2021 14′

Mountain & Maiden
ein Film von Shmuel Hoffman & Anton von Heiseler
mit einer Komposition von Sarah Nemtsov für Keyboard solo (mit verstärktem Klavier und Stimme), 2019 d: 24′

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Im Bett des Imaginariums

26.Mar.2024 // 20:00
Osterfestival Tirol
Hall i.Tt, Salzlager

 

26.Jun.2023, REAKTOR, Wien

büro lunaire
Gina Mattiello, text, voice
Reinhold Schinwald, sound design, live electronics
Florian Kindlinger, Sound

PHACE
Ivana Pristašová Zaugg, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello

Eine Produktion von büro lunaire in Kooperation mit PHACE und Osterfestival Tirol .

Die Fantasie entreißt dem Verstand die Beute des Vergessens.

 

Der dem Live Hörspiel zugrundeliegende Text, erschienen 2021 im Wiener Passagen-Verlag, ist der Versuch einer poetischen Intensivierung in Form von Fußnoten. Die Autorin bewegt sich im Raum um ein Kunstkopfmikrofon, während sie den Text spricht. Die Aufnahmen werden dem Publikum live über Funkkopfhörer zugespielt. Dies ermöglicht nicht nur die Texte aus der Perspektive der Sprecherin wahrzunehmen, sondern außerdem in ein Spiel von Nähe und Distanz, Innen- und Außenwahrnehmung, sowie realen und künstlichen Räumen einzutauchen. Landschaftsreste tauchen auf, Erinnerungspartikel, Tag- oder Nachtträume: Fragmente, die in verschiedene Richtungen wegrauschen. Die Sprache oszilliert zwischen dem, was die Autorin beobachtend erfasst, sowie objets trouvés aus bildender Kunst, Literatur und Philosophie. Gleichzeitig spielt das Imaginarium mit dem Bild des begehrenden Subjekts. Unerschrocken zeichnet es Empfindungen auf, liefert sich aus, nimmt immer wieder ironisch und unerbittlich die Schamhaftigkeit in den erweiterten Blick. Die in den Textkorpus eingewobenen Kompositionen für Streichinstrumente und Live-Elektronik lassen die literarischen Bruchstücke ins Imaginäre wachsen.

 

Programm

Christoph Herndler
Abschreiben (2005) Streichtrio

Clara Iannotta
dead wasps in the jam jar (2014-2015) Violine

Reinhold Schinwald
empreintes III (UA, 2023) Streichtrio und Live-Elektronik

Franck Bedrossian
The Spider as an Artist (2014) Violoncello und Verstärkung

Klaus Lang
die ränder der welt (2005) Violine

Enno Poppe
Fingernagel (2009)
Violine und Viola

Rebecca Saunders
hauch (2018) Violine

Gérman Toro Pérez
Rulfo / ecos II (2006) Streichtrio und Live-Elektronik

Di, 26. März 20:00 Uhr
Hall, Salzlager

Information & Tickets

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PHACE | TIEMPO SUSPENDIDO

20.Mrz.2024 // 19:30
Wiener Konzerthaus, Berio-Saal

PHACE Series 23/24 – N°2

PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Mathilde Hoursiangou, piano
Maria Chlebus, percussion
Ivana Pristasova Zaugg, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
Samuel Toro Perez, e-guitar

SOUND DESIGN
Alfred Reiter

PROGRAMM

 

Raquel García-Tomás
Estudio Sonomecánico no. 1 – Tiempo Suspendido für Ensemble, Elektronik und Video, 2018

Lorenzo Troiani 
La voce delle conchiglie für verstärkte Bassflöte und Elektronik, 2022

Joanna Bailie
Dissolve für Ensemble, Elektronik und Video, 2020 (ÖEA)

Daniela Terranova
Rainbow Dust in the Sky für Streichtrio, 2018 (ÖEA)

Clara Iannotta
Outer Space für Baritonsaxofon, Percussion, E-Gitarre, Objektperformer, Film und Elektronik, 2018
Film by Peter Tscherkassky

 

Eine Frau, auf der Flucht vor dem eigenen Spiegelbild, verfolgt von unsichtbaren Gegnern, in ein irrlichterndes Vernichtungsszenario getrieben. Ein horrorartiger Tanz der Gesichter und Spiegelungen, der über die Ränder schwappt und den Raum außerhalb in Besitz nimmt. Mit der Musik von Clara Iannotta entfaltet der Kurzfilm Outer Space von Peter Tscherkassky eine schier überwältigende sensuelle Wirkung. Auf sehr unterschiedliche Weise eng verzahnt sind Musik und Film in Estudio Sonomecánico no. 1 – Tiempo Suspendido von Raquel García-Tomás. Weniger Soundtrack oder Untermalung der Bilder, lässt García-Tomás darin vielmehr filmische Gesten und Bewegungen in der Musik neu entstehen und nähert sich mit durchaus humorvollen Alltagsbildern dem Stillstand und der Zeitlosigkeit. Den musikalischen Klassiker „Over the Rainbow“, eingebrannt ins kollektive Gedächtnis von Judy Garland im Wizard of Oz und einer Hawaiianischen Ukulele, nimmt Daniela Terranova als Ausgangspunkt für Rainbow Dust in the Sky. Subtil pulverisiert und zu Staub zerkleinert werden die Spuren des Songs zu nuancierten, verdünnten Echos die, meditativ in sich kreisend, den rituellen Charakter eines Wiegenliedes suggerieren. Ein beständiges, unaufhaltbares Verfließen zeigt sich in Joanna Bailies Dissolve. In zeitgreifenden Übergängen wechseln sowohl der Film als auch das klangliche Geschehen zwischen konkreten Zuständen und abstrakten Momenten, die Wirklichkeit zerfließt zur Unkenntlichkeit. Lorenzo Troiani begibt sich in die Innenwelt, spielt bei La Vita delle Conchiglie mit den zurückkehrenden Resonanzen und Feedbacks im Korpus von Instrumenten, erzeugt eine versteckte und geheimnisvolle Klangwelt, wie im Inneren einer Muschelschale.

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Invisible

Nov. 22, 2023 // 18:00 & 20:30
Wien Modern 2023
reaktor, Geblergasse 40, 1170 Wien
Tickets: Wien Modern

ARTISTS
Isabel Mundry,
composition
Susanne Blumenthal, conductor
James Weeks, director EXAUDI

Vokalensemble EXAUDI

PHACE
Doris Nicoletti, flute
Markus Sepperer, oboe
Michael Krenn, saxophone
Walter Seebacher, bass clarinet
Spiros Laskaridis, trumpet
Stefan Obmann, trombone
Maria Chlebus, percussion
Igor Gross, percussion
Anna Lindenbaum, violin
Jacobo Hernández Enríquez, violin
Sophia Goidinger-Koch, viola
Sarah Dragović, viola
Manuel Schager, cello
Alexandra Dienz, double bass
Tina Žerdin, harp
Marie Zimmer, harp

Produktion Wien Modern
Kooperation Gesellschaft der Musikfreunde in Wien
Im Rahmen der Musikverein Perspektiven: Peter Zumthor

Isabel Mundry: Invisible (2023 UA) – 50′
Kompositionsauftrag von Wien Modern und der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien

Was wir sehen oder nicht, wer gesehen wird oder nicht, ist ein gesellschaftlich-kulturelles Phänomen: Die Perspektive beeinflusst Zugehörigkeit, Einbezug oder Ausgrenzung. Mit einer komponierten, in sich beweglichen Raumkonstellation spürt Isabel Mundry dem Unsichtbaren nach. Die große Neuproduktion im Reaktor zum Abschluss der gemeinsam mit Peter Zumthor kuratierten Festivalwoche ergänzen PHACE, Arditti Quartet & Co. an den beiden darauffolgenden Tagen mit weiteren Kammer- und Vokalmusikwerken der Komponistin.

Zwischen den Vorstellungen lädt Peter Zumthor zum Werkstattgespräch mit Isabel Mundry um 19:55

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Miameide

21./23./25./26./27./28./30. Sep. 2023
sirene Operntheater
Jugendstiltheater am Steinhof

ARTISTS
Julia Purgina,
Musik
Kristine Tornquist, Text
Julia Libiseller, Trickfilm

Johanna Krokovay, Mia
Romana Amerling, Sachbearbeiterin
Ingrid Haselberger, Arbeitslose, Gärtnerin
Benjamin Boresch, Sachbearbeiterin,
Blumenhändlerin

Vladimir Cabak, Arbeitsloser, Gärtner
Johann Leutgeb, Sachbearbeiterin, Kunde

Vokalensemble Momentum Vocal Music
Ekaterina Krasko, Sopran
Elisabeth Kirchner, Mezzosopran
Aleksandar Jovanovic, Countertenor
Simon Erasimus, Tenor und Leitung
Benjamin Harasko, Bassbariton

Ensemble PHACE
Doris Nicoletti, Flöte
Reinhold Brunner, Klarinette
Dominik Fuss, Trompete
Stefan Obmann, Posaune
Berndt Thurner, Percussion
Maria Chlebus, Percussion
Tina Žerdin, Harfe
Mathilde Hoursiangou, Klavier/Celesta
Maria Mogas Gensana, Akkordeon
Thomas Wally, Violine
Jacobo Hernández Enríquez, Violine
Anna Lindenbaum, Viola
Barbara Riccabona, Violoncello
Stefanie Prenn, Violoncello
Manuel Schager, Violoncello
Michael Seifreid, Kontrabass

Antanina Kalechyts, Musikalische Leitung
Kristine Tornquist, Regie
Michael Liszt, Markus Liszt, Je Jesch, Bühne
Maria Mitterlehner, Kostüm
Klara Leschanz, Maske
Paul Eisemann, Licht
Germano Milite, Animation und
Videotechnik

Petra Giacalone, Korrepetition und
Studienleitung

Selina Umundum, Assistenz und Inspizienz
Anna Skrepek, Hospitanz und Übertitel

Zine Tornquist, Grafik
Barbara Vanura, PR und Presse
Barbara Palffy, Fotographie
Peter Landsmann, Paul Landsmann,
Filmmitschnitt
Martin Horváth, Produktionsleitung
Jury Everhartz, Produktion

Mia kann die Sprache der Pflanzen verstehen. Doch für diese Fähigkeit findet sich in der Welt keine Verwendung. Am Arbeitsamt wird sie in Jobs vermittelt, in denen Pflanzen wie Objekte gehandelt werden. Aber sie taugt weder als Blumenverkäuferin, noch in der Grossgärtnerei, wohin sie auch kommt, immer versteht sie zu viel von den Bedürfnissen der Pflanzen. Als sie begreift, dass in der Menschenwelt kein Platz mehr für die ist, die hören können, flüchtet sie in ein anderes Dasein. Auch wenn wir sie nicht hören können, sind die stillen Schwestern nicht stumm. Ihre Sprache ist das Wachstum, ihr unaufhörliches Entfalten, Vermehren, Verzweigen und Differenzieren ist ihre Erzählung von der Überwindung der Entropie.

Eine Oper über Pflanzen. Pflanzen sind keine Opernfiguren. Man kann sich ihnen nur über Metaphern annähern. Zunächst einmal in der intuitiven Art und Weise, in der Musik eine Sprache der Pflanzen repräsentieren kann. Julia Purgina hat eine lebendige und fragile Musik geschrieben, die botanische Strukturen und das fraktale Wachstum der Pflanzen nachempfindbar machen. Die Sprache der Pflanzen. Selbst die menschliche Stimme, die ohne Worte für die Pflanzen eingesetzt wird, kann etwas „Unerhörtes“, Nichtmenschliches darstellen. Julia Libiseller zeigt in ihrem Stopmotionfilm die unermüdlichen und surrealen Bewegungen der Blätter, Blüten und Wurzeln auf der ewigen Suche nach Licht und Wasser.

Mehr…

 

Miameide – Oper in 8 Szenen mit einem Prolog
Mit Text von Kristine Tornquist, Musik von Julia Purgina und Trickfilm von Julia Libiseller

Eine sirene-Produktion in Kooperation mit PHACE und Momentum Vocal Music

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ins Innere

31.Mrz.2023 / 20:00
Osterfestival Tirol,
Hall i.T.,  Salzlager

PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Mathilde Hoursiangou, piano
Berndt Thurner, percussion
Ivana Pristašová Zaugg, violin
Petra Ackermann, viola
Stefanie Prenn, cello
Maximilian Ölz, e-bass
Alexandra Dienz, double bass
Samuel Toro Pérez, e-guitar

SOUND DESIGN
Christina Bauer

Die Aufführung von blur (2019) wurde mit Unterstützung der Pro Helvetia,  Schweizer Kulturstiftung ermöglicht

Beim diesjährigen Osterfestival Tirol spielt PHACE mit den unterschiedlichsten Formen des künstlerischen Ausdrucks, lässt sie nahtlos ineinander übergehen. In der räumlichen Weite des Salzlagers, konzentrieren sich Klang, Bild, Ton, Hall und Reflexion, verdichten sich, führen ins Innere. Beginnend bei Seven Colours von Sarah Nemtsov, die als Hommage an ihre verstorbene Mutter – die Malerin Elisabeth Naomi Reuter–Farben über Klänge und Hörwahrnehmung erfahrbar macht. Diese akustischen Bilder gehen in Lorenzo Troianis La voce delle conchiglie über. Troiani lässt das Innere der Muscheln nach außen strahlen. Raquel García-Tomás löst mit ihrem frischen Zugang zu Bild und Ton in Estudio Sonomecánico no. 1 – Tiempo Suspendido ab und stellt die Starrheit mechanischer Zeit in Frage. Dem gegenüber steht Ondrej Adameks Chamber Nôise, eine Verbeugung vor dem japanischen Nô-Theater. Katharina Rosenbergers blur verlässt die klaren Formen, arbeitet mit verwischten Konturen, lässt Kanten und Umrisse verschwimmen. Einen Kontrapunkt bildet Clara Iannottas Vertonung von Peter Tscherkassys Outer Space: nicht nur die Musik, sondern auch die Live-MusikerInnen werden Teil des Films. End- und Ruhepunkt ist Sarah Nemtsovs Schwelle. Nemtsov bearbeitet und fragmentiert den Bach-Choral Komm o Tod, du Schlafes Bruder und schließt damit den Kreis.

Programm

Sarah Nemtsov
Seven Colours für verstärktes Cello, E-Bass, präpariertes Klavier und Sampler, Drum Set und Elektronik, 2018 D: 15‘

Lorenzo Troiani
La voce delle conchiglie für verstärkte Bassflöte und Elektronik, 2022  

Raquel García-Tomás
Estudio Sonomecánico no. 1 – Tiempo Suspendido für Ensemble, Elektronik und video, 2018

Ondřej Adámek
Chamber Noise für Cello und Kontrabass, 2010

Katharina Rosenberger
blur für Flöte, Klarinette, Schlagwerk, Klavier, Violine und Cello, 2019

Raquel García-Tomás
Ausschnitt aus logolepsy / lethologica für Elektronik, 2016 

Clara Iannotta
Outer Space
für Baritonsax, Percussion, E-Gitarre, einen Objektperformer, Film and Elektronik, 2018
Film von Peter Tscherkassky

Sarah Nemtsov
Schwelle für E-Gitarre  und Cello, 2019/20

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ensemble

PHACE | NOUVELLES AVENTURES

29.May.2023 // 19:30
Wiener Konzerthaus, Mozart-Saal

PHACE Series 22/23 – N°4

ARTISTS
Lars Mlekusch, conductor

Neue Vocalsolisten Stuttgart
Johanna Vargas, soprano
Truike van der Poel, mezzo-soprano
Guillermo Anzorena, bariton

PHACE
Doris Nicoletti, flute
Reinhard Zmölnig, horn
Reinhold Brunner, clarinet
Berndt Thurner, percussion
Sonja Leipold, cembalo
Mathilde Hoursiangou, piano
Jacobo Hernández Enríquez, violin
Victor Lowrie Tafoya, viola
Roland Schueler, cello
Alexandra Dienz, double bass

Andreas Trobollowitsch
hybrid #1 – ⥀18 für mechanische Turntables, rotierende Flöten, Ballone und PerformerInnen, 2023 (UA) D: 10‘
Kompositionsauftrag von PHACE

Hristina Šušak
ANIMA II für Sopran, Mezzo, Flöte, Klarinette, Schlagzeug, Klavier, Violine und Viola, 2022/23 (UA)  D: 13‘
Kompositionsauftrag von PHACE, mit Unterstützung durch das Wiener Konzerthaus & den SKE-Fonds

Pierluigi Billone
Δίκη Wall für Percussion solo und 6 Instrumente, 2012 D:24‘

P A U S E

György Ligeti
Aventures (1962) und Nouvelles Aventures (1962-65) für 3 Stimmen und 7 Instrumente D:24‘

Idyll von Traum und Wachsein
wartend, wägend
exakt am Punkt, mit Raum, zu wachsen.
zu verklingen.
zu verschwinden.
Organische Präzision, mechanische Emotion
Stimm(t) – :akrobatik :artistik :artikulation :ausdruck.
Metallisches Schwingen
An neue Ufer getragen
Khè – tit – bèèèh
Frei: von Semantik. für Bedeutung.
Überhöht, Überzeichnet. Un-er-hört.

 

Zu Ehren des alten Meisters und doch mit neuen Abenteuern – György Ligetis Aventures und Nouvelles Aventures haben neue Räume für Vokalmusik eröffnet, den artikulatorischen Ausdruck hervorgehoben und den Gesang auch ohne sprachliche Bedeutung als eigenständige musikalische Kunst aufgezeigt. Zum 100. Geburtstag des Komponisten möchten wir diese Zäsur in der Geschichte der Neuen Musik nicht nur mit einer Aufführung, sondern auch mit zwei Auftragswerken würdigen. Die junge Komponistin Hristina Šušak schreibt, gleichermaßen als Kontrast über Zeit und Lebensalter hinweg, ein neues Stück für die gleiche Besetzung und Andreas Trobollowitsch gestaltet eine performative Musikinstallation als Hommage an den 2006 verstorbenen Komponisten. Mit Pierluigi Billones Δίκη Wall steht zudem ein äußerst spannendes Werk von einem weithin etablierten Künstler der Gegenwart auf dem Programm.

Vor jedem Konzert spricht Juri Giannini um 18.45 Uhr im Neuen Salon mit Komponistinnen und Komponisten des jeweiligen Abends.

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ensemble & installation

PHACE | BLUR

28.Mrz.2023 // 19:30
Wiener Konzerthaus, Berio-Saal

PHACE Series 22/23 – N°3

ARTISTS

Yalda Zamani, conductor


PHACE
Doris Nicoletti,  flute
Iva Kovac, flute
Walter Seebacher, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Stefan Obmann, trombone
Berndt Thurner, percussion
Mathilde Hoursiangou, piano
Ivana Pristasova Zaugg, violin
Leo Morello, cello
Roland Schueler, cello
Alexandra Dienz, double bass
Samuel Toro Perez, electric guitar
Alfred Reiter, sound design

Hristina Šušak
ANIMA für Posaune, Cello, Klavier, E-Gitarre und Percussion, 2018/19 (ÖEA) D:8′

Katharina Rosenberger
blur für Flöte, Klarinette, Schlagwerk, Klavier, Violine und Cello, 2019 D: 9

Reinhold Schinwald
campi deserti  für Ensemble, 2022 (UA)
Kompositionsauftrag von PHACE, mit Unterstützung durch SKE-Fonds und der Kulturabteilung der Stadt Wien MA7

Maurizio Azzan
Wasteland_not yet, für neun spatialisierte und verstärkte MusikerInnen, 2022/23 (UA)
Kompositionsauftrag von PHACE, mit Unterstützung durch das Wiener Konzerthaus

bricht aus
aus Tiefen, aus dem Innern schreit
Im Hintergrund der Abgrund.
Urklang, reibt am Larynx
Nuancen der Nähe: detailverliebt, unbeschönigend, unvergesslich fesselnd.
Mikro-phonie.
Sandpapier verwischt die Kanten
Kontur-los
grobkörnige Glanzlichter vom Nebel poliert
Tonfälle zerstieben, zerreiben, zerrauschen
be-Rauschen

 

Verwischte Konturen tauchen bei Katharina Rosenberger aus dem Rauschen, wie eine spätnächtliche Taxifahrt im unsteten Licht von Neonanzeigen und Verkehrsampeln. blur lässt Kanten und Konturen verschwimmen und bleibt trotzdem in definierter Form. ANIMA von Hristina Šušak findet die Gemeinsamkeiten in den doch sehr gegensätzlichen Emotionen Lachen und Weinen. Das Stück zeigt die akustischen Unterschiede und Ähnlichkeiten, während die Grenzen zerfließen und wirft Fragen zur dualistischen Betrachtung von Emotionen auf. Reinhold Schinwald und Maurizio Azzan bereichern den Konzertabend dazu mit spannenden neuen Werken im Auftrag von PHACE.

Vor jedem Konzert spricht Juri Giannini um 18.45 Uhr im Neuen Salon mit Komponistinnen und Komponisten des jeweiligen Abends.

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ensemble – electronics

PHACE | KXE!

our series at
Wiener Konzerthaus
2022/23

 

CONDUCTORS
Nacho de Paz
Lars Mlekusch

PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Reinhold Brunner, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Mathilde Hoursiangou, piano
Berndt Thurner, percussion
Ivana Pristasova, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, double bass
Alexandra Dienz, double bass
and many more …

Zum 100. Geburtstag von Pier Paolo Pasolini suchen Stefano Gervasoni und Paolo Pachini in Bildern und Stimmen nach dem Knotenpunkt im Verhältnis von Barbarei und Zivilisation, nach der menschlichen Authentizität, dem Herzstück von Pasolinis Vision. PHACE startet mit dieser Hommage in neue vokal-instrumentale Sphären, die den Bogen mit Spuren der franko-flämischen Vokalpolyphonie von Josquin Desprez bis zu den stimmakrobatischen Miniaturdramen Aventures und Nouvelles Aventures von György Ligeti – dem zweiten Jubilar – spannen. Mit diesem Wegbereiter der musikalischen Moderne führen wir den bei Pasolini eröffneten Diskurs um vokal-instrumentalen Ausdruck fort – die Stimme wandert hier mit Präzision weg von der Bedeutungsebene hin zur labyrinthischen Verquickung von imaginären Handlungen und überzeichneten Emotionen. Zwischen diesen Programmpunkten öffnen sich neue Räume: Konturen zerfließen, Klänge reiben, pulsieren, flackern, zerrinnen, werden auseinandergerissen. Ein Wechselspiel von Nähe und Ferne: der Blick aus der Distanz hinein in die mikroskopische Welt des Klangs, in seine Körnigkeit und Brüchigkeit und in letzter Konsequenz in die Stille.

Vor jedem Konzert spricht Juri Giannini um 18.45 Uhr im Neuen Salon mit Komponistinnen und Komponisten des jeweiligen Abends.

Termine in diesem Zyklus
MI 23.11.2022 KH Zyklus 1 – PHACE | PASOLINI
DI 31.01.2023 KH Zyklus 2 – PHACE | CHROMA
DI 28.03.2023 KH Zyklus 3 – PHACE | BLUR
DI 29.05.2023 KH Zyklus 4 – PHACE | NOUVELLES AVENTURES

Details zum Programm finden Sie auf den jeweiligen Seiten.

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