INSULÆ
21.09.2025 Warschau,
Warschauer Herbst (UA)
05.11.2025 // 19:30
Wien,
Wien Modern, MuTh
31.Mar.2026 // 19:30
Innsbruck,
Osterfestival Tirol, Congress
21.09.2025 Warschau,
Warschauer Herbst (UA)
05.11.2025 // 19:30
Wien,
Wien Modern, MuTh
31.Mar.2026 // 19:30
Innsbruck,
Osterfestival Tirol, Congress
Pierre Jodlowski, concept – composition
– video – lights
Frank Witzel, text
Louise Sari, stage design
Polish translation: Zbigniew Naliwajek
PHACE
Doris Nicoletti, flute
Michael Krenn, saxophone
Ivana Pristašová Zaugg, violin
Roland Schueler, cello
Manuel Alcaraz Clemente, percussion
Stefan Obmann, trombone
Alfred Reiter, sound design
Voice Performers
Véronique Caye, Frank Smith, Maria Cristina
Mastrangeli, Xavier Maurel, Ulysses Mengue,
Vanessa Bettane, Philippe Langlois
Camera crew
Pierre Jodlowski
Markus Bruckner
Michael Eder
Video extras
Barbara Eder, Michael Eder, Reinhard Fuchs,
Petra Fuchs-Jebinger, Simone Göbel,
Nikolas Heep, Mia Kim, Maximilian Ölz,
Wolfgang Winter, Elfriede Wuschko
Production
Reinhard Fuchs, artistic director PHACE
Markus Bruckner, production PHACE
Emilie Roupnel, production éOle
Pierre Jodlowski
INSULÆ für sechs MusikerInnen, Video, Licht and Elektronik, 2024/25
im Auftrag von PHACE und éOle studio de création musicale, mit Unterstützung durch die
und
eine Produktion von PHACE & éOle in Koproduktion mit Warschauer Herbst, Wien Modern, Osterfestival Tirol and GRAME – Centre National de Création Musicale
1940 veröffentlichte Adolfo Bioy Casares « Morels Erfindung », eine visionäre Novelle, die zu einer Zeit erschien, als das Hollywood-Kino florierte. Weltweit wuchsen Kinos aus dem Boden, und mit ihnen entstand eine neue Form menschlicher Verbundenheit: die Möglichkeit, Emotionen, Geschichten und Zuneigung mit fiktiven Wesen zu teilen – durch Bilder, die einfach auf die Leinwand projiziert wurden.
Seitdem ist die Menschheit in eine Ära eingetreten, in der unsere Beziehung zu Bildern zentral geworden ist – und die Grenze zwischen der Realität und ihrer Darstellung schließlich verschwimmt. Diese Verwirrung, die heute durch digitale Netzwerke und unseren wachsenden Wunsch nach virtueller Existenz noch verstärkt wird, wirft eine Frage auf, die Casares bereits gestellt hat: Kann man sich in ein Bild verlieben?
Autor Frank Witzel greift diese Frage auf und komponiert ein literarisches Palimpsest, das Fragmente von Casares mit Echos von Shakespeare, Kierkegaard, Deleuze, Augé, Baudrillard usw. vermischt. Er führt uns auf eine Insel außerhalb der Zeit, gefangen in einer Endlosschleife, wo drei Figuren – ein Mann und zwei Frauen – versuchen, einer instabilen Welt durch die Auseinandersetzung mit ihren Gedanken und Gefühlen einen Sinn zu verleihen. Wie in Tarkowskis « Solaris » ist der Ozean hier kein natürliches Element, sondern ein denkender Organismus, eine mentale Projektion, die ein Eigenleben entwickelt hat.

Auch die Musiker sind Teil dieser seltsamen Welt – durch ihren Klang, ihre physische Präsenz und ihr Bild. Nach und nach erscheinen weitere Figuren auf der Leinwand. Sind es Projektionen? Werden reale Menschen in Simulakren verwandelt? Nichts ist sicher. Was hier verfolgt wird, ist eine starke Mehrdeutigkeit, die zu einer unmöglichen Gewissheit über die Definition dieser Präsenzen führt.
Diese Aufführung lädt uns ein, die durchlässigen Grenzen der Realität und die Monstrosität von Bildern zu hinterfragen – jene, die wir endlos neu erschaffen, bis wir nicht mehr wissen, was real ist.
Pierre Jodlowski ist Komponist, Performer und Multimediakünstler. Seine Musik, oft geprägt von hoher Dichte, bewegt sich an der Schnittstelle zwischen akustischem und elektronischem Klang und zeichnet sich durch dramatische und politische Akzente aus. Seine Arbeit als Komponist führte ihn zu Auftritten in Frankreich und im Ausland an Orten, die sich der zeitgenössischen Musik widmen, sowie in anderen künstlerischen Bereichen: Tanz, Theater, bildende Kunst, elektronische Musik. Sein Werk findet sich heute in vielen Bereichen wieder: Film, interaktive Installationen, Inszenierung. Er definiert seine Musik als „aktiven Prozess“ auf physischer (musikalische Gesten, Energie und Raum) und psychologischer Ebene (Beziehung zu Erinnerung und visueller Dimension des Klangs). Parallel zu seinen Kompositionen tritt er auch in verschiedenen Bereichen (Experimental, Jazz, Elektronik) auf, solo oder mit anderen Künstlern.
Seit 1998 ist er Co-Künstlerischer Leiter von éOle (Forschungs- und Produktionsstudio mit Sitz in Toulouse) und seit 2019 künstlerischer Leiter des Musica Electronica Nova Festivals, das vom Nationalen Musikforum in Breslau, Polen, veranstaltet wird. Derzeit ist er assoziierter Komponist für den Kompositionskurs am IRCAM.


29.Apr.2026 // 19:30
Wiener Konzerthaus,
Großer Saal
Martin Matalon, conductor
PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Reinhold Brunner, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Mathilde Hoursiangou, piano
Berndt Thurner, percussion
Ivana Pristasova Zaugg, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, double bass
Alexandra Dienz, double bass
and many more …
SOUND DESIGN
Alfred Reiter
Martin Matalon
Foxtrot Délirium für 12 Instrumente und Elektronik, 2015
Musik zum Film
Die Austernprinzessin (1919) Regie: Ernst Lubitsch, Drehbuch: Ernst Lubitsch, Hanns Kräly
In diesem frühen Stummfilm von Meisterregisseur Ernst Lubitsch zeigt sich bereits dessen grandioses Talent für Timing. Mit leichter Hand und überbordendem Einfallsreichtum inszenierte er hier erstmalig das Genre der temporeichen, satirischen Gesellschaftskomödie, das er zur Perfektion führte.

Der schwerreiche amerikanische Geschäftsmann Quaker hat sein Vermögen mit Meeresfrüchten verdient und ist deshalb überall als Austernkönig bekannt. Seine temperamentvolle Tochter, die „Austernprinzessin“ will unbedingt einen europäischen Adligen ehelichen. So gerät sie an den mittellosen Prinz Nuki, doch der schickt zunächst seinen Diener Josef vor. In der Annahme, einen echten Prinzen vor sich zu haben, heiratet die ungestüme Millionärstochter den Dienstboten bei der erstbesten Gelegenheit. Damit setzt sie eine turbulente Ereigniskette in Gang…
Musikalisch nutzt Martin Matalon das gesamte Spektrum möglicher Beziehungen zwischen Musik und Bildern, zwischen dem Schnitt des Films und der Artikulation der Musik: von der abhängigsten Parallelität bis zur völligsten Divergenz. Aus den Berührungspunkten zwischen Musik und Bild entsteht so ein drittes, eigenständiges Werk, das einen wichtigen Aspekt von Lubitschs Film in die Gegenwart trägt: Gesellschaftskritik durch Komödie und Humor. Humor, der in der zeitgenössischen Musik allzu oft fehlt, und es uns ermöglicht, wichtige, oft tiefgründige Dinge mit Witz und Leichtigkeit zu behandeln.

31. Mai. 2024 // 20.00
Graz, Kunstuniversität Graz,
MUMUTH Probebraum
PHACE
Ivana Pristašová Zaugg, violin
Mathilde Hoursiangou, piano/keyboard
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, electric bass
Igor Gross, percussion
SOUND DESIGN
Alfred Reiter
eine Produktion von open music in Kooperation mit der KUG. Zentrum für Genderforschung und Diversität (ZfGD)und PHACE
Die Musik von Sarah Nemtsov passt nicht in eine oder auch in alle Schubladen. Weit ausragende, fein verästelte Klangstrukturen, gespickt mit unzähligen Zeichen, Metaphern, Phrasen, Symbolen und Einflüssen aus allen nur erdenklichen Richtungen und Musiken lassen sich darin finden und doch sind auch tiefe Wurzeln in der Tonalität der europäischen Musiktradition nicht zu überhören. Ohne Scheu vor Brüchen und tiefgehenden Eingriffen in die Klanglichkeit bedient sich Nemtsov gerne bei elektronischen Mitteln der Verfremdung und Künstlichkeit, schafft es dabei aber auch, der Musik eine kaum nachahmbare, organische Lebendigkeit einzuhauchen. Etwa wenn bei Bugs die Finger auf der Trommel gleichsam im Duett mit einem Roboterkäfer tanzen.
Und vor noch etwas zeigt die Komponistin keine Scheu: den großen, den schwierigen und den unangenehmen Themen. Sei es der Umgang mit Ableben, Verlust und Erinnerung in Seven Colours oder der Blick auf die Gegensätze der Lebensrealität von Arm und Reich, zwischen erster und dritter Welt in Mountain & Maiden, wo das Piano, fast wie ein Stummfilmpianist des 21. Jahrhunderts, über wunderschöne Bilder von riesigen Müllbergen im Film von Shmuel Hoffman und Anton von Heiseler spielt. Nemtsov blendet in ihrer Musik nichts aus, beschönigt nicht, sie verwendet Töne und Klänge vielmehr dazu, den Blick auf den Kern zu fokussieren. Grund genug für einen genaueren Blick auf das herausragende Schaffen einer der spannendsten Komponistinnen unserer Zeit und einen Focus on Sarah Nemtsov.
PROGRAMM
Sechs Zeichen für Cello und (präpariertes) Klavier, 2010. 8′
Seven Colours für verstärktes Cello, E-Bass, präpariertes Klavier und Sampler, Drum Set und Elektronik, 2018 D: 15‘
Bugs – Studie für Snare, Miniroboter, Hände und Verstärkung, sowie Live-Video ad libitum, 2021. 5′
Kadosh für (verstärkte) Violine solo (mit Effektpedalen), 2021 14′
Mountain & Maiden
ein Film von Shmuel Hoffman & Anton von Heiseler
mit einer Komposition von Sarah Nemtsov für Keyboard solo (mit verstärktem Klavier und Stimme), 2019 d: 24′

20.Mrz.2024 // 19:30
Wiener Konzerthaus, Berio-Saal
PHACE Series 23/24 – N°2
PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Mathilde Hoursiangou, piano
Maria Chlebus, percussion
Ivana Pristasova Zaugg, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
Samuel Toro Perez, e-guitar
SOUND DESIGN
Alfred Reiter
PROGRAMM
Raquel García-Tomás
Estudio Sonomecánico no. 1 – Tiempo Suspendido für Ensemble, Elektronik und Video, 2018
Lorenzo Troiani
La voce delle conchiglie für verstärkte Bassflöte und Elektronik, 2022
Joanna Bailie
Dissolve für Ensemble, Elektronik und Video, 2020 (ÖEA)
Daniela Terranova
Rainbow Dust in the Sky für Streichtrio, 2018 (ÖEA)
Clara Iannotta
Outer Space für Baritonsaxofon, Percussion, E-Gitarre, Objektperformer, Film und Elektronik, 2018
Film by Peter Tscherkassky
Eine Frau, auf der Flucht vor dem eigenen Spiegelbild, verfolgt von unsichtbaren Gegnern, in ein irrlichterndes Vernichtungsszenario getrieben. Ein horrorartiger Tanz der Gesichter und Spiegelungen, der über die Ränder schwappt und den Raum außerhalb in Besitz nimmt. Mit der Musik von Clara Iannotta entfaltet der Kurzfilm Outer Space von Peter Tscherkassky eine schier überwältigende sensuelle Wirkung. Auf sehr unterschiedliche Weise eng verzahnt sind Musik und Film in Estudio Sonomecánico no. 1 – Tiempo Suspendido von Raquel García-Tomás. Weniger Soundtrack oder Untermalung der Bilder, lässt García-Tomás darin vielmehr filmische Gesten und Bewegungen in der Musik neu entstehen und nähert sich mit durchaus humorvollen Alltagsbildern dem Stillstand und der Zeitlosigkeit. Den musikalischen Klassiker „Over the Rainbow“, eingebrannt ins kollektive Gedächtnis von Judy Garland im Wizard of Oz und einer Hawaiianischen Ukulele, nimmt Daniela Terranova als Ausgangspunkt für Rainbow Dust in the Sky. Subtil pulverisiert und zu Staub zerkleinert werden die Spuren des Songs zu nuancierten, verdünnten Echos die, meditativ in sich kreisend, den rituellen Charakter eines Wiegenliedes suggerieren. Ein beständiges, unaufhaltbares Verfließen zeigt sich in Joanna Bailies Dissolve. In zeitgreifenden Übergängen wechseln sowohl der Film als auch das klangliche Geschehen zwischen konkreten Zuständen und abstrakten Momenten, die Wirklichkeit zerfließt zur Unkenntlichkeit. Lorenzo Troiani begibt sich in die Innenwelt, spielt bei La Vita delle Conchiglie mit den zurückkehrenden Resonanzen und Feedbacks im Korpus von Instrumenten, erzeugt eine versteckte und geheimnisvolle Klangwelt, wie im Inneren einer Muschelschale.
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Einheitspreis
Mitglieder 75,10 Euro
Normal 91,- Euro
Rollstuhlplatz + Begleitperson
Mitglieder 81,50 Euro
Normal 89,50 Euro
Jugendmitglieder der WKHG
Normal 48,- Euro
Preise Einzeltickets ab Herbst 2022 verfügbar!

CONDUCTOR
Nacho de Paz
PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Reinhold Brunner, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Mathilde Hoursiangou, piano
Berndt Thurner, percussion
Ivana Pristašová Zaugg, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, double bass
Alexandra Dienz, double bass
and many more …
Die Oberfläche gibt nichts über die Beschaffenheit der Rückseite preis. Je näher man ihr kommt, desto größer ist der Gegendruck. Wer die Schwelle überschreiten möchte, um zu sehen was dahinterliegt, muss ein zusätzliches Maß an Energie aufwenden. In LIMINA kreist alles um den Gedanken, Klang und Bild als Material zu betrachten, in das man eintaucht, um seine physischen Merkmale sowie die Art der Wahrnehmung zu schmieden. Zerrbilder, deformierte Spiegelungen des Gewesenen, gebogene Perspektiven, ihrer eigenen Logik folgend generieren audiovisuelle Konstellationen, wo Wirklichkeit zur Unkenntlichkeit zerfließt. Prozesse extremer Verlangsamung und Beschleunigung, lassen uns wie mit einer Lupe untersuchen, wie körnig, löchrig, leuchtend, dicht und elastisch ein Klang von der anderen Seite der Schwelle aus betrachtet sein kann.
Vor jedem Konzert spricht Juri Giannini um 18.45 Uhr mit Komponistinnen und Komponisten des jeweiligen Abends.
Termine in diesem Zyklus
DI 09.01.2024 KH Zyklus 1 – PHACE | PROFESSOR BAD TRIP
MI 20.03.2024 KH Zyklus 2 – PHACE | TIEMPO SUSPENDIDO
DI 07.05.2024 KH Zyklus 3 – PHACE | ANIMAL SMILEYS
Details zum Programm finden Sie auf den jeweiligen Seiten.
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Normal 74,- Euro
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Mitglieder 64,20 Euro
Normal 70 Euro
Jugendmitglieder der WKHG
Normal 36,- Euro
Preise Einzeltickets ab Herbst 2023 verfügbar!

21./23./25./26./27./28./30. Sep. 2023
sirene Operntheater
Jugendstiltheater am Steinhof
ARTISTS
Julia Purgina, Musik
Kristine Tornquist, Text
Julia Libiseller, Trickfilm
Johanna Krokovay, Mia
Romana Amerling, Sachbearbeiterin
Ingrid Haselberger, Arbeitslose, Gärtnerin
Benjamin Boresch, Sachbearbeiterin,
Blumenhändlerin
Vladimir Cabak, Arbeitsloser, Gärtner
Johann Leutgeb, Sachbearbeiterin, Kunde
Vokalensemble Momentum Vocal Music
Ekaterina Krasko, Sopran
Elisabeth Kirchner, Mezzosopran
Aleksandar Jovanovic, Countertenor
Simon Erasimus, Tenor und Leitung
Benjamin Harasko, Bassbariton
Ensemble PHACE
Doris Nicoletti, Flöte
Reinhold Brunner, Klarinette
Dominik Fuss, Trompete
Stefan Obmann, Posaune
Berndt Thurner, Percussion
Maria Chlebus, Percussion
Tina Žerdin, Harfe
Mathilde Hoursiangou, Klavier/Celesta
Maria Mogas Gensana, Akkordeon
Thomas Wally, Violine
Jacobo Hernández Enríquez, Violine
Anna Lindenbaum, Viola
Barbara Riccabona, Violoncello
Stefanie Prenn, Violoncello
Manuel Schager, Violoncello
Michael Seifreid, Kontrabass
Antanina Kalechyts, Musikalische Leitung
Kristine Tornquist, Regie
Michael Liszt, Markus Liszt, Je Jesch, Bühne
Maria Mitterlehner, Kostüm
Klara Leschanz, Maske
Paul Eisemann, Licht
Germano Milite, Animation und
Videotechnik
Petra Giacalone, Korrepetition und
Studienleitung
Selina Umundum, Assistenz und Inspizienz
Anna Skrepek, Hospitanz und Übertitel
Zine Tornquist, Grafik
Barbara Vanura, PR und Presse
Barbara Palffy, Fotographie
Peter Landsmann, Paul Landsmann,
Filmmitschnitt
Martin Horváth, Produktionsleitung
Jury Everhartz, Produktion
Mia kann die Sprache der Pflanzen verstehen. Doch für diese Fähigkeit findet sich in der Welt keine Verwendung. Am Arbeitsamt wird sie in Jobs vermittelt, in denen Pflanzen wie Objekte gehandelt werden. Aber sie taugt weder als Blumenverkäuferin, noch in der Grossgärtnerei, wohin sie auch kommt, immer versteht sie zu viel von den Bedürfnissen der Pflanzen. Als sie begreift, dass in der Menschenwelt kein Platz mehr für die ist, die hören können, flüchtet sie in ein anderes Dasein. Auch wenn wir sie nicht hören können, sind die stillen Schwestern nicht stumm. Ihre Sprache ist das Wachstum, ihr unaufhörliches Entfalten, Vermehren, Verzweigen und Differenzieren ist ihre Erzählung von der Überwindung der Entropie.
Eine Oper über Pflanzen. Pflanzen sind keine Opernfiguren. Man kann sich ihnen nur über Metaphern annähern. Zunächst einmal in der intuitiven Art und Weise, in der Musik eine Sprache der Pflanzen repräsentieren kann. Julia Purgina hat eine lebendige und fragile Musik geschrieben, die botanische Strukturen und das fraktale Wachstum der Pflanzen nachempfindbar machen. Die Sprache der Pflanzen. Selbst die menschliche Stimme, die ohne Worte für die Pflanzen eingesetzt wird, kann etwas „Unerhörtes“, Nichtmenschliches darstellen. Julia Libiseller zeigt in ihrem Stopmotionfilm die unermüdlichen und surrealen Bewegungen der Blätter, Blüten und Wurzeln auf der ewigen Suche nach Licht und Wasser.
Miameide – Oper in 8 Szenen mit einem Prolog
Mit Text von Kristine Tornquist, Musik von Julia Purgina und Trickfilm von Julia Libiseller
Eine sirene-Produktion in Kooperation mit PHACE und Momentum Vocal Music

31.Mrz.2023 / 20:00
Osterfestival Tirol,
Hall i.T., Salzlager
PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Mathilde Hoursiangou, piano
Berndt Thurner, percussion
Ivana Pristašová Zaugg, violin
Petra Ackermann, viola
Stefanie Prenn, cello
Maximilian Ölz, e-bass
Alexandra Dienz, double bass
Samuel Toro Pérez, e-guitar
SOUND DESIGN
Christina Bauer
Die Aufführung von blur (2019) wurde mit Unterstützung der Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung ermöglicht
Beim diesjährigen Osterfestival Tirol spielt PHACE mit den unterschiedlichsten Formen des künstlerischen Ausdrucks, lässt sie nahtlos ineinander übergehen. In der räumlichen Weite des Salzlagers, konzentrieren sich Klang, Bild, Ton, Hall und Reflexion, verdichten sich, führen ins Innere. Beginnend bei Seven Colours von Sarah Nemtsov, die als Hommage an ihre verstorbene Mutter – die Malerin Elisabeth Naomi Reuter–Farben über Klänge und Hörwahrnehmung erfahrbar macht. Diese akustischen Bilder gehen in Lorenzo Troianis La voce delle conchiglie über. Troiani lässt das Innere der Muscheln nach außen strahlen. Raquel García-Tomás löst mit ihrem frischen Zugang zu Bild und Ton in Estudio Sonomecánico no. 1 – Tiempo Suspendido ab und stellt die Starrheit mechanischer Zeit in Frage. Dem gegenüber steht Ondrej Adameks Chamber Nôise, eine Verbeugung vor dem japanischen Nô-Theater. Katharina Rosenbergers blur verlässt die klaren Formen, arbeitet mit verwischten Konturen, lässt Kanten und Umrisse verschwimmen. Einen Kontrapunkt bildet Clara Iannottas Vertonung von Peter Tscherkassys Outer Space: nicht nur die Musik, sondern auch die Live-MusikerInnen werden Teil des Films. End- und Ruhepunkt ist Sarah Nemtsovs Schwelle. Nemtsov bearbeitet und fragmentiert den Bach-Choral Komm o Tod, du Schlafes Bruder und schließt damit den Kreis.
Programm
Sarah Nemtsov
Seven Colours für verstärktes Cello, E-Bass, präpariertes Klavier und Sampler, Drum Set und Elektronik, 2018 D: 15‘
Lorenzo Troiani
La voce delle conchiglie für verstärkte Bassflöte und Elektronik, 2022
Raquel García-Tomás
Estudio Sonomecánico no. 1 – Tiempo Suspendido für Ensemble, Elektronik und video, 2018
Ondřej Adámek
Chamber Noise für Cello und Kontrabass, 2010
Katharina Rosenberger
blur für Flöte, Klarinette, Schlagwerk, Klavier, Violine und Cello, 2019
Raquel García-Tomás
Ausschnitt aus logolepsy / lethologica für Elektronik, 2016
Clara Iannotta
Outer Space für Baritonsax, Percussion, E-Gitarre, einen Objektperformer, Film and Elektronik, 2018
Film von Peter Tscherkassky
Sarah Nemtsov
Schwelle für E-Gitarre und Cello, 2019/20

Dec. 16, 2022 // 20:00
Iquique / Tarapacá Música Festival – Casino Español
Dec. 17, 2022 // 20:00
Iquique / Tarapacá Música Festival – Zofri S.A, Sala Raúl Cámara
Dec. 18, 2022 // 20:00
Iquique / Tarapacá Música Festival – Paseo Puerto EPI
PHACE
Walter Seebacher, clarinet
Stefan Obmann, trombone
Michael Krenn, saxophone
Mathilde Hoursiangou, keyboard / piano
Berndt Thurner, percussion
Roland Schueler, cello
Alexandra Dienz, double bass
Samuel Toro Perez, electric guitar
Johannes Brahms
Trio a-Moll für Klarinette, Cello und Klavier, op. 114, 1. Satz, 1892
Reinhard Fuchs
Tox 1b für Klarinette, Cello und Klavier, 2012/17
Ludwig van Beethoven
Klaviertrio für Klarinette, Cello und Klavier in B-Dur, op.11., 1. Satz, 1797
Ondrej Adamek
Chamber Noise für Cello und Kontrabass, 2010
Michail Glinka
Trio Pathétique für Klarinette, Cello und Klavier, 3.Satz, 1832
Toshio Hosokawa
Für Walter – Arc-Song II für Saxophon, Klavier und Schlagwerk, 2010
Nino Rota,
Trio für Klarinette, Violoncello und Klavier, 3.Satz, 1973
Christoph Dienz
Bass surface für Kontrabass solo mit 2 Spielern, 2014
Horacio Vaggione
Timpani Trek für Schlagzeug und Elektronik, 2018
Pierre Jodlowski
Serie C für Keyboard und Zuspielung, 2011
Alexander Kaiser
Neues Werk für E-Gitarre solo und Elektronik (world premiere)
Mirela Ivičević
Lil für E-Gitarre, Saxophon, Cello und Elektronik, 2022
Raquel García-Tomás
Alice‘s Adventures in Wonderland
für Klavier, Elektronik und Videoanimation, 2014 (ÖEA)
Jacob Ter Veldhuis
Buku für Saxophon & Elektronik, 2006
Louis Andriessen
Workers Union for any loud-sounding group of instruments, 1975
Jorge Sánchez-Chiong/TE-R
Salt Water for ensemble, tape and video, 2014
Video: Thomas Wagensommerer, Louise Linsenbolz

Nov. 27, 2022 – 18:00 (wp)
Vienna, Wien Modern
Odeon, Taborstr. 10
Dec. 6th, 2022 – 20:00
Sevilla
Espacio Turina
Alberto Carretero, music
Francisco Deco, libretto
Miguel Alonso (Cyan Animática), video
Nacho de Paz, conductor
Johanna Vargas, soprano
PHACE
Doris Nicoletti, flute
Reinhold Brunner, clarinet
Spiros Laskaridis, trumpet
Stefan Obmann, trombone
Berndt Thurner, percussion
Anna Lindenbaum, violin
Alexandra Dienz, double bass
SOUND DIRECTOR
Alfred Reiter
mit Unterstützung der Spanischen Botschaft in Wien

Renacer thematisiert die natürlichen Zyklen von Geburt und Wiedergeburt und wirft einen Blick in eine mögliche Zukunft, am Beginn einer biotechnologischen Revolution. Die Texte von Francisco Deco eröffnen facettenreiche Visionen des Daseins, wo Tod und Vergänglichkeit angesichts der Kraft des Keimens und der Regeneration in den Hintergrund treten. Biologische Prozesse dienen Alberto Carretero in vielen Werken als Inspiration und Bauplan für seine Musik. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und Membrane-Computing entwickelt er algorithmische Kompositionen, die das Wachstum und Verhalten von lebenden Organismen simulieren und in klangliche Erzählungen übersetzen. Einerseits wird mittels Sonifikation das Leben innerhalb einer Zelle und ihrer Membranen hörbar gemacht. Andererseits entsteht aus der persönlichen Interpretation dieser biologischen Prozesse eine Symbiose mit Libretto und Bildern und daraus wiederum neue musikalische Gesten, Klänge und Formen. Elektronik und Video stehen in enger und wechselseitiger Verbindung zu den bioinspirierten Kompositionsprozessen. Mutation, Mitose, Meiose, Gewebebildung, Fortpflanzung, und Nervenverbindungen öffnen einen musikalischen Reflexionsprozess und werden zur Metapher der Genese: der Geburt, der Wiedergeburt und der Schöpfung selbst.
Renacer
Video-Oper von Alberto Carretero
für Stimme, sieben Instrumente, Elektronik und Video, 2022 (UA) D: 65′
Libretto: Francisco Deco
Video: Miguel Alonso (CYAN ANIMÁTICA) basierend auf Bildern von Juan Lacomba
eine Produktion von PHACE in Koproduktion mit Wien Modern und Espacio Turina Sevilla, finanziert und ermöglicht durch das Leonardo-Stipendium für Forscher und Kulturschaffende der BBVA-Stiftung.
6.Apr.2022 – 20:00
Osterfestival Tirol
Hall, Salzlager
Doris Nicoletti, Flöte
Reinhold Brunner, Klarinette
Michael Krenn, Saxophone
Berndt Thurner, Percussion
Mathilde Hoursiangou, Klavier
Ivana Pristasova, Violine
Petra Ackermann, Viola
Roland Schueler, Cello
Alexandra Dienz, Kontrabass
Samuel Toro Perez, E-Gitarre
Christina Bauer, Klangregie & Elektronik
PROGRAMM
PHACE ist steter Gast des Osterfestival Tirol und betrachtet mit Werken des 21. Jahrhunderts, darunter Tiroler Erstaufführungen, das jeweilige Thema. Dieses Jahr ist es die Erweiterung der musikalischen Möglichkeiten durch die Einbindung oder Imitation der Technik. Gewidmet ist das Konzert u.a. einem der Pioniere der elektronischen Musik, Horacio Vaggione. Der argentinische Komponist (*1943) hat ganze Generationen sowohl als Lehrer als auch über seine Musik geprägt und inspiriert. Zu hören sind an diesem Abend zwei seiner jüngsten Werke für Soloinstrument und Elektronik. Im Spiel mit der steten Verschiebung von Klängen bei Shifting Mirrors, ein Netzwerk von nicht zusammenhängenden Spiegeln, in dem sich der Interpret bewegt. Die Erweiterung von Klangräumen sowie Neudeutung von Instrumenten steht bei Timpani Trek im Zentrum. Ihm zur Seite gestellt sind junge Komponist*innen, die sich auf ihre ganz persönliche Weise mit den mittlerweile sehr fortgeschrittenen Möglichkeiten der Technik auseinandersetzen: Lorenzo Troiani auf der Suche nach dem Innenklang von Muscheln, Helmut Oehring und seiner musikalischen Umsetzung des Locked-in-Syndroms, Pierre Jodlowski mit This Leads To An Emotional Stasis über den zeitlosen Zustand und Mirela Ivičević mit einer Erstaufführung.
Lorenzo Troiani
La vita delle conchiglie für Ensemble, 2020 12‘
ein Auftragswerk von PHACE, mit Unterstützung durch das Wiener Konzerthaus
Helmut Oehring
Locked – In – (1992) for guitar, violin, viola and cello, d:13’
Horacio Vaggione
Shifting Mirrors für Saxophon & Elektronik, 2016 d:10′
Horacio Vaggione
Timpani Trek für Schlagzeug und Elektronik, 2018 d: 8′
Mirela Ivičević
Lil für E-Gitarre, Saxophon, Cello und Elektronik, 2022 (EA)
ein Auftragswerk von PHACE, in Kooperation mit Osterfestival Tirol und mit Unterstützung durch das Wiener Konzerthaus
Pierre Jodlowski
This Leads To An Emotional Stasis für Violine, Klavier, Percussion, Video, Licht und Elektronik, 2016 D: 24′
