Ensemble, Installation, Raum
PHACE | REGEN
22.March 2018 // 19:30
Wiener Konzerthaus, Berio-Saal
PHACE Series 17/18 – N°3
22.March 2018 // 19:30
Wiener Konzerthaus, Berio-Saal
PHACE Series 17/18 – N°3
Lars Mlekusch
Mathilde Hoursiangou, harmonium / piano
Berndt Thurner, percussion
Reinhard Fuchs
Wassertropfen, 8 Glasröhren, ein Schwirrbogen, Blätterrauschen, Vogelstimmen, eine Spieluhr, ein Waterphone, dazwischen der durchdringende Ruf des Waldteufels und im Raum verteilte Instrumente: das sind die Ingredienzen unseres dritten Zykluskonzerts, bei dem wir den Beriosaal in eine durchkomponierte, den ganzen Saal durchdringende, Konzertinstallation verwandeln. Wir lassen uns dabei von den vielfältigen akustischen Erscheinungsformen des Regens inspirieren. Einzelne Wassertropfen verbinden sich bei Peter Ablingers Komposition WEISS / WEISSLICH 31e, Membrane, Regen konzertante Version mit 8 Glasröhren zu einem faszinierenden, räumlichen Klangmosaik. Einar Torfi Einarssons Tendencies für Ensemble und Beat Furrers 3 Klavierstücke treten in eine außergewöhnliche räumliche sowie akustische Wechselbeziehung. Da wie dort verbinden sich punktuelle Ereignisse zu vielgestaltigen Klangobjekten und öffnen einen imaginären Raum zu assoziativen Regenlandschaften, die sich von intimster Zartheit über weißlich rauschend bis wuchtig donnernd offenbaren. Mit Finito ogni gesto von Francesco Filidei tauchen wir in eine Klanglandschaft ein, „der das Tönende abhanden gekommen ist: Als Rest bleibt Gemurmel, ein Skelett, leicht, aber reich an quasi mechanischen Geräuschen, die durch das Berühren und Entlangstreifen der Hände über die Instrumente entstehen (S. Sciarrino über Filidei). Wir beschließen den Abend mit der Uraufführung von Klaus Langs Die schlafende Kuh für Harmonium und räumlich verteiltes Ensemble. Klaus Lang sucht nach Musik, in der Klang zum hörbar gemachten Atem der Zeit wird. Musik ist für ihn keine Sprache die der Kommunikation außermusikalischer Inhalte dient, sie ist ein freies für sich stehendes akustisches Objekt. In seinen Arbeiten wird Klang nicht benutzt, er wird hörend erforscht und ihm wird die Möglichkeit gegeben, seine ihm innewohnende reiche Schönheit zu entfalten.
„Es geht nicht um intellektuelle Lösungen, sondern um das Erschließen einer kostbaren, poetischen Welt.“ (Salvatore Sciarrino)
PROGRAMM
Peter Ablinger
WEISS / WEISSLICH 31e, Membrane, Regen konzertante Version mit 8 Glasröhren, 2002
Francesco Filidei
Finito ogni gesto für 6 Instrumente, 2010
Beat Furrer
3 Klavierstücke für Klavier, 2004
Einar Torfi Einarsson
Tendencies für Oboe, Bassklarinette, Trompete, Posaune, Violine und Kontrabass, 2009
Klaus Lang
die schlafende kuh für Harmonium und Ensemble (UA) im Raum, 2017/18
ein Auftragswerk von PHACE, mit Unterstützung durch das Wiener Konzerthaus
Pre-Sale for single tickets (2017) at the
Wiener Konzerthaus starts in December 2017
28.July 2017 // 18:00
Ossiach, Carinthischer Sommer
Stift Ossiach
Ernst Kovacic
Steven Schescharegg, baritone
Thomas Fleissner, trumpet
Sylvie Lacroix, flute
Reinhold Brunner, clarinet
Christof Dienz, bassoon
Thomas Fleissner, trumpet
Reinhard Zmölnig, horn
Berndt Thurner, percussion
Mathilde Hoursiangou, piano
Krassimir Sterev, accordion
Ivana Pristasova, violin
Roland Schueler, cello
Alexandra Dienz, double bass
Alfred Reiter, sound
PHACE und der Carinthische Sommer laden zur zweiten Ausgabe von SONGLINES ein. Die Besucher erwartet eine musikalische Reise durch das Stift Ossiach. Dabei ergeben sich ungewöhnliche Perspektiven zwischen Architektur und zeitgenössischer Musik. An mehreren ausgewählten Stationen in und um das Stift präsentiert PHACE einen ebenso vielfältigen wie spannenden Querschnitt der zeitgenössischen Musik. Songlines (dt. Traumpfade) sind rituelle Gesänge der Aborigines, die die Gegebenheiten der australischen Landschaft beschreiben und so als Mittel der Orientierung auf langen Reisen dienten. Dieses Prinzip greifen wir erneut an diesem besonderen Konzertabend auf: der Komponist/die Komponistin als Wanderer, unterwegs zu entfernten Klangwelten, von neuem aufbrechend zu einer ständigen Erkundung musikalischer Grenzbereiche.
Nach der INTRADA mit dem wunderbaren Stück Membrane, Regen für 8 Glasröhren von Peter Ablinger im Stiftshof erkunden wir musikalisch die unterschiedlichsten Räume im und um das Stift. Mit dem Werk Asterión für Bariton und Ensemble begibt sich Daniel Serrano auf die Spuren des Minotaurus und Jorge Luis Borges Erzählung „das Haus des Asterion“ und beschwört in seinem Monodram jenes rätselhafte Labyrinth des Asterion mit dessen unzähligen Galerien und Türen.
Asterión ist das Siegerwerk aus dem 3. Internationalen Nikolaus Fheodoroff Kompositionspreis, vergeben vom Land Kärnten, und wird im Rahmen der Songlines 17 uraufgeführt. In der Stiftskirche setzen wir mit klangsinnlichen Werken von Salvatore Sciarrino (Klaviertrio) und Rebecca Saunders fort: „Beim Komponieren fasse ich die Klänge und Geräusche mit Händen an, wiege sie, spüre ihre Potentiale zwischen den Handflächen. Die so entwickelten skelettartigen Texturen und Klanggesten sind wie Bilder, die in einem weißen Raum stehen, in die Stille eingesetzt, nebeneinander, übereinander, gegeneinander: auf der Suche nach einer intensiven Musik (Rebecca Saunders).“ Salvatore Sciarrinos Musik zieht einen bereits nach wenigen Takten in seinen Bann: zarte, luftig gestrichene Klänge, atmende Klanggesten, zerstoben von scharfkantige Klavierfigurationen, eine Musik voll von einer der Weltlichkeit entrückten Schönheit. Daran anschließend laden wir das Publikum ein, gemeinsam und unter Anleitung mit Musikern und MusikerInnen von PHACE und diversen einfachen Utensilien selbst zum Schöpfer ähnlich sinnlicher Musik zu werden, wie jene, die wir am Ende des Abends mit Finito ogni gesto von Francesco Filidei präsentieren. Mit Metallics von Yan Maresz für Trompete und Elektronik wird danach der Stiftshof in einen virtuos schimmernden Klangraum verwandelt. Als Abschluss des Abends spielen wir das berührende, poetische, musikalische Bekenntnis Finito ogni gesto von Francesco Filidei.
Programm
STATION 1 – STIFTSHOF
Peter Ablinger
WEISS / WEISSLICH 31e, Membrane, Regen konzertante Version mit 8 Glasröhren (2002)
STATION 2 – BAROCKSAAL
Daniel Serrano
„Asterión“ – Monodram für Bariton und Ensemble (UA)
1. Preis beim 3. Internationalen Nikolaus Fheodoroff Kompositionspreis, vergeben vom Land Kärnten
STATION 3 – STIFTSKIRCHE
Salvatore Sciarrino
Trio 2 für Violine, Cello und Klavier 12‘
Rebecca Saunders
Fury 2 für Kontrabass solo und Ensemble 14‘
Interaktive Performance unter Teilnahme des Publikums
für 6 Ausführende & Publikum
STATION 4 – STIFTSHOF
Yan Maresz – Metallics für Trompete solo und Elektronik D: 11‘
STATION 5 – WERKSTATT
Francesco Filidei – Finito ogni gesto
für Flöte, Klarinette, Horn, Schlagwerk, Violine und Cello (2010) D: 14‘
Rahmenprogramm
Installation im Stiftshof
Peter Ablinger
WEISS / WEISSLICH 31e, Membrane, Regen konzertante Version mit 8 Glasröhren (2002)