In the Blink of an Ear

3. Oct. 2023 // 18:30
SUSSUDIO
Wolfgang-Schmälzl-Gasse 19, 1020 Wien

Improvisationen und Kompositionen
Eintritt Frei!

PHACE
Roland Schueler, Cello
JSX, Turntables

 

“Excuse me, do you say in English, ‘I look at the window,’ or do you say in English, ‘I look out the window’?” In Jim Jarmusch’s film Down By Law, the Italian drifter, Bob (played by Roberto Benigni), draws a window on the wall of his windowless jail cell. Bob, who speaks little English, asks his cellmate, Jack (played by John Lurie), which preposition to use when speaking of his window. Jack replies, “In this case, Bob, I’m afraid you’ve got to say, ‘I look at the window.’” (Seth Kim-Cohen, ›In the Blink of an Ear‹) …

 

Ab dem 20. September 2023 ist im Artspace SUSSUDIO die Ausstellung BLINK OF AN EYE zu sehen, die neue ortsspezifische Arbeiten von Kaja Clara Joo und Michael Kienzer vereint, um Wahlverwandtschaften und Wechselwirkungen aufzuspüren und einen spannungsvollen Dialog an der Schnittstelle zwischen Skulptur und Installation zu schaffen. Im Zuge der Ausstellung tritt PHACE am 3. Oktober mit einer Performance von Roland Schueler und Jorge Sánchez-Chiong in Verbindung mit den Kunstwerken, um den obigen Verandtschaften und Wirkungen auch im sonic art space nachzuspüren.

Wenn In the Blink of an Ear Minimalismus und Maximalismus verschmelzen, Lowercase und Hyperpop aufeinander prallen, spielen und hören Schueler & Sánchez-Chiong, frei nach Seth Kim-Cohen, definitiv „out of the jail cell“. Es ist eine weitere Facette in der regelmäßigen Kooperation von PHACE mit Jorge Sánchez-Chiong und seiner unvergleichlichen Mischung aus musikalischer Spontanität und Grenzen sprengendem Klangverständnis –als Komponist, an den Turntables oder bei Vermittlungsprojekten – und quasi auch ein Vorgeschmack auf PHACE | ANIMAL SMILEYS, unser Zykluskonzert am 7. Mai 2024, bei dem wir einmal mehr die Zusammenarbeit mit Jorge Sánchez-Chiong vertiefen werden.

 

In the Blink of an Ear
Improvisationen und Kompositionen von Schueler und Sánchez-Chiong

PHACE
Roland Schueler | Cello
JSX | Turntables

 

Ausstellung: BLINK OF AN EYE  20.09.—11.10.2023, Sussudio, Wolfgang-Schmälzl-Gasse 19, 1020 Wien

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music / performance

Stand-Alones

PHACE / LIQUID LOFT

Bozen, Transart Festival
Sept. 16, 2022 – 17:00
Sept. 17, 2022 – 20:30

Ort:
Dr.Schär
Winkelau 9
39014 Burgstall

 

Diese Produktion im Rahmen des TransArt Festivals ist eine Kooperation von Liquid Loft und PHACE
Liquid Loft wird gefördert von der Kulturabteilung der Stadt Wien und vom Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport.
PHACE wird gefördert vom SKE-Fonds (Austro Mechana), vom Bundesministerium für Kunst & Kultur (BMKÖS) und der Stadt Wien Kultur.

LIQUID LOFT
Tanz, Choreografie: Luke Baio, Stephanie Cumming, Dong Uk Kim, Katharina Meves, Dante Murillo, Hannah Timbrell
Künstlerische Leitung, Choreografie: Chris Haring
Komposition, Sound: Andreas Berger
Lichtdesign, Szenografie: Thomas Jelinek
Stage Management: Roman Harrer
Company Management, Produktion: Marlies Pucher

 

PHACE
Doris Nicoletti, Flöte
Reinhold Brunner, Kontrabassklarinette
Michael Krenn, Saxophone
Mathilde Hoursiangou, Keyboard
Berndt Thurner, Percussion
Petra Ackermann, Viola
Roland Schueler, Cello
Alexandra Dienz, Kontrabass
Samuel Toro Perez, E-Gitarre
Produktion: Markus Bruckner
Künstlerische Leitung: Reinhard Fuchs

Stand-Alones sind choreografische und musikalische Kompositionen aus gleichzeitig performten Soli/Duos/Trios, die an bestimmten Momenten der Aufführung miteinander in Beziehung treten, synchronisiert werden und sich zu einer Polyphonie zusammenfinden.

Jedes einzelne Stück beruht auf einer eigenständigen Musik- Sprach- oder Soundkomposition. Die Dramaturgie des Abends ermöglicht es den Besucher*innen, die Performance individuell und ganz nach dem eigenen Rhythmus zu erleben und wird durch Raumordnung, Bewegung des Zuschauerstroms und zufälliger Reihenfolge der einzelnen Performances beeinflusst. Die Stand-Alones verbinden sich zu einem übergeordneten Klang- und Performanceraum, dessen instabile Vielfalt von den Besucher*innen frei und sehr persönlich erkundet werden kann.

Stand-Alones wurde ursprünglich von Liquid Loft für das Leopold Museum Wien entwickelt. Das Konzept wurde anschließend für Räume wie das Musée des Beaux-Arts Nancy und das Musée d’Art Moderne Paris adaptiert; später entstanden Versionen im öffentlichen Raum, in denen sich die Choreografien in die vorgefundene Architektur und Umgebung einfügen.

Erstmalig für das TransArt Festival treffen mit Liquid Loft und PHACE herausragende Solist*innen und Performer*innen aus zeitgenössischem Tanz und Musik aufeinander und bespielen die beeindruckende Architektur des Dr. Schär-Gebäudes in Burgstall.

 

Programm PHACE

Bernhard Lang DW22
Winterlicht für Bassflöte und Kontrabass, 2010  (dritter Satz)

Salvatore Sciarrino
Addio case del vento für Flöte solo, 1993

Fuminori Tanada
Mysterious morning III für Saxophon solo, 1996

Iván Adriano
Grattos of Netanya für E-Gitarre solo, 2021/22

Samuel Toro Pérez
Lobster Studies #2 Beige für E-Gitarre solo, 2022

Christoph Dienz
Bass surface für Kontrabass solo mit 2 Spielern, 2014

Pierre Jodlowski
Serie C für Klavier und Zuspielung, 2011

Nadir Vassena
Rivolto verso terra – rivolto verso il mare für Viola und Cello, 2001

Roland Schueler
Staub für Cello und Viola, 2020

Gérard Grisey
Anubis-Nout für Kontrabassklarinette, 1983

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chamber music / performance

12 TON #3

Dialog der Generationen

26.6.2021 – 19:30
Erbsenfabrik
Herklotzgasse 21 / 1150 Wien

 

SOLISTINNEN VON PHACE

Petra Ackermann | viola
Barbara Riccabona | violoncello

 

PROGRAMM

12TON ist ein Veranstaltungszyklus für neue Musik der im Herbst 2020 in der Erbsenfabrik (Labor für Kunst- und Kulturproduktion) auf dem Brick-5 Areal in Rudolfsheim-Fünfhaus ins Leben gerufen wurde. Der Ausgangspunkt dieser Veranstaltungsreihe bezieht sich auf Werke von Komponist*innen des 20. und 21. Jahrhunderts. Primär geht es darum einen musikalischen Dialog zwischen den Werken eines lebenden Komponisten aus dem 21. Jahrhundert und eines renommierten Komponisten aus dem 20. Jahrhundert herzustellen. Die von 12TON eingeladenen Musikschaffenden wählen dabei einen Vertreter aus dem 20. Jahrhundert von dem sie sich inhaltlich, ästhetisch oder aus kompositorischer Hinsicht geprägt fühlen. Das Konzept dieser Reihe soll aus musikalischer – aber auch charakterlich und persönlicher Sicht – eine Brücke zwischen den Generationen und gleichzeitig Gemeinsamkeiten und Gegensätze innerhalb des weiten Feldes zeitgenössischer Musik herstellen.

Giacinto Scelsi
Zwei Sätze aus “Elegia per Ty” für Viola und Cello
Manto 1 für Viola solo

Stefan Fraunberger
interval crisis

Erbsenfabrik (Labor für Kunst & Kulturproduktion) in Kooperation mit PHACE. Kuratiert von Schayan Kazemi

Der Eintritt ist frei // Platzreservierung erforderlich!
Anmeldung mit dem Betreff:
12TON: Stefan Fraunberger an press@die-fabrique.at

Diese Veranstaltung wird von der MA7 (Abteilung Musik) gefördert.

chamber music / performance / video

Mürz im März

PHACE im Dialog mit Timm Ulrichs

Live-Recording am
30./31.3.2021
kunsthaus muerz
Mürzzuschlag

online ab 8.5.2021

PHACE

Mathilde Hoursiangou | Klavier / Clavichord / Keyboard / Spielzeug / Idee
Roland Schueler | Violoncello / Idee
Ernst Kovacic | Feldharmonium / Schreibmaschine
Markus Bruckner | Kamera / Schnitt / Ton / Idee

 

 

PROGRAMM

Vom Konzertsaal in den Ausstellungsraum: PHACE nimmt die Covid19-Beschränkungen zum Anlass und als Herausforderung an, neue Formate abseits gewohnter Konzert-Settings zu kreieren. In Mürz im März treten wir in einen Dialog mit den Kunstwerken von Timm Ulrichs, dem eine Soloausstellung im kunsthaus muerz gewidmet ist.

Mit Werken von Katharina Klement, John Cage, Nigel Osborne, Juliana Hodkinson, Anton Webern u.a.

Online ab 8.5.2021 – 19:30

music, visual arts, performance

Danse Macabre

4.Jun.2021 // 19:30
Wien, Wiener Festwochen
F23, Breitenfurter Str. 176, 1230 Wien
world premiere
further performances: 5.-9.6.2021 (except 7.6.)

commissioned by Wiener Festwochen
supported by Dorotheum

Artists

Markus Schinwald, idea, concept, stage

Matthew Chamberlain, music

Lars Mlekusch, conductor musical rehearsals

with Oleg Soulimenko a.o.

 

PHACE

Doris Nicoletti, flute
Alessandro Baticci, flute
Markus Sepperer, oboe
Claire Colombo, oboe
Reinhold Brunner, clarinet
Theresa Dinkhauser, clarinet
Christof Dienz, bassoon
Christian Walcher, bassoon
Reinhard Zmölnig, horn
Manuel Egger, horn
Peter Lengyelvari, horn
Michael Wachter, horn
Spiros Laskaridis, trumpet
Luis Abicht, trumpet
Stefan Obmann, trombone
Daniel Holzleitner, trombone
Thomas Märzendorfer, trombone
Taiko Distelberger, trombone
Bernhard Plos, trombone
Simon Teurezbacher, tuba
Friedrich Gindlhumer, tuba
Kimiko Krutz, keyboard
Luca Lavuri, keyboard
Mathilde Hoursiangou, keyboard
Berndt Thurner, percussion
Igor Gross, percussion

Der in Österreich geborene, international erfolgreiche bildende Künstler Markus Schinwald verwirklicht im Auftrag der Wiener Festwochen einen Totentanz. Diese im 14. Jahrhundert aufgekommene Darstellungsform versinnbildlicht die gleichmachende Macht des Todes über die Menschen und wurde zu einem der großen ikonografischen Themen des Spätmittelalters. Eine Personifizierung des Todes fordert die Vertreter*innen aller Lebensbereiche zum unausweichlichen letzten Tanz. Schinwald, bekannt für seine visuellen Manipulationen von Körpern und Räumen, kehrt mit dieser Arbeit zum Medium der Performance zurück. Er entwickelt ein System aus fragmentierten Wänden, die sich wie eine Membran um das Publikum legen, durchlässig nur für die Körper der Performer*innen. Eine neue Komposition des jungen, US-amerikanischen Künstlers Matthew Chamberlain für 23 Live-Musiker*innen begleitet die makabre Prozession. Es gibt kein Entkommen!

Informationen zu Fahrtzeiten und Anmeldung folgen.

Tickets
Ort: F23
Dauer: ca. 50 Min.
Preis: 30 Euro
chamber music, performance, electronics

Portrait Peter Ablinger

16. Dec. 2021 // 20:00
Auditorio CentroCentro – series VANG
Madrid

PHACE

Doris Nicoletti, flute/perc
Michael Krenn, saxophone
Roland Schueler, percussion
Berndt Thurner, percussion
Mathilde Hoursiangou, piano/perc
Reinhard Fuchs, percussion

supported by

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Vom Zuhören und nicht so sehr vom Klang selbst; von unserer Art, mit Klängen und ihrem Gedächtnis umzugehen, und weniger von ihrer Materialität. Dies sind einige der wichtigsten Ausgangspunkte des Schaffens des österreichischen Komponisten Peter Ablinger, einem der einzigartigsten und einflussreichsten Komponisten der letzten 20 Jahre, der immer unsere Hörgewohnheiten hinterfragt und auf eine neue Klangpoetik verweist.


Programm

WEISS / WEISSLICH 17c
for snare drum and noise (1994, 2007), 1’20“

WEISS/WEISSLICH 4
for piano and ensemble (min. 5 players in variable instrumentation), (1990,92), 6′


Circle
for 12 world-receivers (1996), 8′


REGENSTÜCK

aus: „Instruments &“
for saxophone, piano, percussion, water, membranes (2006)  12‘


WEISS / WEISSLICH 22

Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Bruckner, Mahler (1986,96), 4′
for tape


Voices and Piano – John Cage And Morton Feldman

for piano and tape (2018) 8’


Verdopplung 4.03
(„Der Papagei“/“The Parrot“) (world premiere)  4‘ 28‘‘


REGENSTÜCK 1-6

for 6 percussions (1993), 20′

chamber music

In Conversation – Voices and Piano
Ein Live-Hörspiel

 

22.Apr.2023 // 19:30
Künstlerhaus Wien, Factory
Bösendorferstraße 10

 

2.Dec.2018 // Wien, MUMOK

SolistInnen von PHACE

Mathilde Hoursiangou, piano
Berndt Thurner, percussion

Reinhold Schinwald, electronics
büro lunaire, concept

 

Eine Produktion von büro lunaire in Kooperation mit dem Künstlerhaus Wien und PHACE

Morton Feldman: John, wouldn’t you say, that what we are depended on, we call reality and what we don’t like, we consider an intrusion on our live. Consequently, I feel that what’s happening is that we are continually being intruded upon.

 John Cage: But that would make us very unhappy, hm-mh?!

John Cage und Morton Feldman haben zwischen Juli 1966 und Januar 1967 vier offene Gespräche geführt, die in den Studios der Radiosender WBAI in New York aufgenommen wurden. Beide waren zu diesem Zeitpunkt an Wendepunkten in ihrem künstlerischen Schaffen angelangt. In diesen entspannten Gesprächen zwischen zwei alten Freunden wurde viel geraucht und gelacht; sie waren voll Herzlichkeit und von Momenten längeren Nachdenkens. Dieses einzigartige Dokument ziegt tiefe Einblicke der bereits zu ihrer Zeit einflußreichen US-amerikanischen Komponisten in ihre Vorstellungen von Musik, Kunst, Gesellschaft und Politik. Gleichzeitig wird man stiller Zeuge der einzigartigen Freundschaft zweier herausragenden Persönlichkeiten.

Das Live-Hörspiel In Conversation – Voices and Piano will die Fragestellungen der beiden Künstler in Bezug auf das Verhältnis von Wirklichkeit, Kunst und Alltag aus den Conversations herausarbeiten und erkunden, inwieweit sie für unsere Zeitgenossenschaft sowie für aktuelle Kunstdiskurse Gültigkeit haben. Es werden Werke von Morton Feldman, John Cage und Peter Ablinger zu hören sein, wobei sich besonders Peter Ablingers Arbeiten mit dem Verhältnis von Kunst und Wirklichkeitauseinandersetzen:

Ich denke mir Voices and Piano als meinen Lieder-Zyklus, obwohl niemand singt darin. Die Stimmen sind alle gesprochen: Ausschnitte aus Reden, Interviews oder Lesungen. Und das Klavier ist nicht wirklich die Begleitung der Stimme. Das Verhältnis der beiden ist eher das eines Vergleichs. Sprache und Musik werden verglichen. Man könnte auch sagen: Wirklichkeit und Wahrnehmung. Wirklichkeit (Sprache) ist kontinuierlich, Wahrnehmung (Musik) ist ein Raster der an das erstere heranzukommen versucht. (Peter Ablinger)


PROGRAMM

Peter Ablinger
Voices and Piano – JOHN CAGE AND MORTON FELDMAN

für Klavier und Zuspielung

Morton Feldman
nature pieces for piano
(1951) für Klavier

Peter Ablinger
Weiss / Weisslich 17a
(1994) für Klavier und Rauschen

John Cage
Child of Tree (1975) for percussion solo
für Percussion solo mit verstärten Pflanzenmaterialien

Peter Ablinger
The Vertical Unthought ( 2017) für stereo-soundfile

 

 

 

 

 

 

 

 

Dance Theatre

H / A / U / T

Musiktheatertage Wien, 9. & 11.09.2016
Transart 20.09.2016

eine Produktion von PHACE und Cie. Off Verticality, in Koproduktion mit Musiktheatertage Wien, mit Unterstützung des BKA Kunst & Kultur, Stadt Wien, Land Oberösterreich und Stadt Linz. Mit freundlicher Unterstützung der Anton Bruckner Privatuniversität.
music

Jagoda Szymtka

Choreography

Rose Breuss

Dancer

Cie. Off Verticality

Idea

Reinhard Fuchs

SOUND Design

Christina Bauer

 

PHACE

Sylvie Lacroix, flute
Yaron Deutsch, electric guitar
Mathilde Hoursiangou, piano/sampler
Berndt Thurner, percussion
Ivana Pristasova, violin
Sophia Goidinger-Koch, viola
Roland Schueler, cello

In H / A / U / T spielen Rose Breuss, Jagoda Szmytka und PHACE mit Klängen, Bildern und Geräuschen und nehmen die Körperlichkeit von Klang in den Blick. Jagoda Szmytka sieht sich eher als Regisseurin, ihre Werke verweben – neben den klanglichen Materialien – Video und Elektronik, analoge und digitale Medien zu einem vielschichtigen Gesamtkunstwerk, das damit am Puls der Zeit liegt und den traditionellen Begriff Neuer Musik aufbricht und erweitert. Dadurch beschränkt sich die Komposition nicht nur auf das Arrangieren von Tönen, sondern dirigiert Menschen, Gesten und Aktionen, die Rose Breuss in ihrer Choreografie aufgreift und verarbeitet.
„Klang berührt die Haut, durchdringt Stoffe, geht in die Knochen, ist direkt. Körper, die in den Klang eintauchen, werden nicht nur berührt – sie werden zu einer Einheit mit dem Klang“.
Die 7 Tänzer und Tänzerinnen erweitern die Denkfiguren der Komponistin durch die unmittelbar physischen Re – Aktionen auf den musikalischen Klang. Sie brechen die Einheit der Musik auf, indem sie die Schichten der Musik dynamisieren, in den Raum hineinprojizieren und Bedeutungen freilegen. Bewegungen werden über die Haut identifiziert.
Die Haut ist schneller als der Blick.

Ihre Sensorik reizt das Tempo der Empfindungen. Druck, Vibration, Dehnung, Temperatur und Schmerz verteilen sich über die Haut auf den ganzen Körper und reizen die Bedeutungen der Bewegungen aus.
Als Basis dienen Werke der polnischen Komponistin Jagoda Szmytka. „In vielschichtigen Konstellationen wirft sie mit ihrer Musik neue Blickwinkel auf die Kunst und auf soziale Fragen. Szmytka untersucht soziale und zwischenmenschliche Prozesse wie Kommunikation oder die Bildung von Identitäten – oft im Zusammenhang mit Phänomenen, die unser heutiges Leben beeinflussen (Internet, Globalisierung).“  „Ihre Musik ist Körper“, schreibt Michael Rebhahn (in Porträt-CD „bloody cherries“ (WERGO 2014) weiters über ihre Musik und so sind auch die körperlichen Aspekte bei der Musikentstehung für die Komponistin entscheidend. Dabei treibt Szmytka sowohl die Interpreten an ihre physischen Grenzen wie auch sich selbst im Rahmen des Kompositionsprozesses.

Pressemeldung zu H/A/U/T vom 22.09. 2016 Neue Südtiroler Tageszeitung, Heinrich Schwazer

Wie von Klängen galvanisiert bewegen sich die Tänzerinnen und Tänzer. Ihre Figuren verformen ihre Körper bis ins Absurde, zucken spastisch und bewegen sich, als suchten sie ihre schmerzenden Gieder mühselig wieder zusammen. …Das Ensemble PHACE modelliert diese Spannungsmomente griffig und bietet mit dieser engergetischen Materialität des Klangs die Fläche, an der das Tanzensemble seine Nervenenden andocken kann. […] Der Instrumentenkorpus lockt den Tanzkörper bis in seine geheimsten Geräuschecken hinein…
Jagoda Szmytka

Jagoda Szmytka, geb. 1982 in Legnica (Polen), studierte zunächst Kunstgeschichte und Philosophie, anschließend Musiktheorie & Komposition in Wrocław (Polen). Es folgten Aufbaustudien in Komposition bei Pierluigi Billone (Graz), Beat Furrer (Graz und Frankfurt a. M.) und Wolfgang Rihm (Karlsruhe). Unter Anderem erhielt sie Stipendien des DAAD und der Kunststiftung Baden Württemberg, sowie Arbeitsstipendien am Herrenhaus Edenkoben, La Muse en Circuit (Frankreich) und der Villa Serpentara (Italien). Szmytka arbeitet regelmäßig als Gastkünstlerin am ZKM in Karlsruhe. Sie erhielt für Ihre Musik u.a. das Straubach Honorarium und den Stipendienpreis der Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik. 2014 erschien in eine Porträt-CD in der „Edition zeitgenössische Musik“ des deutschen Musikrats.

Ihre Werke werden international gespielt, u. a. beim Warschauer Herbst, dem Eclat-Festival Stuttgart, den Darmstädter Ferienkursen, dem Ultraschall-Festival Berlin, dem Lucerne Festival, Wien Modern, beim Deutschlandfunk Köln, Royaumont, Akademie der Künste und  der Nationaloper in Warschau. Sie hat mit dem Ensemble Garage, ensemble mosaik, ensemble recherche, Ensemble l’arsenale, MAM Manufaktur für Aktuelle Musik, Ensemble Interface, dem European Workshop for Contemporary Music, dem duo leise dröhnung und Kwartludium zusammen gearbeitet. Seit 2015 leitet Jagoda Szmytka die von ihr gegründete Plattform für künstlerische und kulturelle Initiativen „PLAY“ in Frankfurt am Main.
http://www.jagodaszmytka.com/jagoda_szmytka.html

Rose Breuss

Studierte an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Wien, Theaterschool Amsterdam, Temple University Philadelphia, USA
University of Surrey, Labanotation Institute.
Choreographierte u.a. für das Niederösterreichische Donaufestival, Wiener Festwochen, Kammeroper Wien, dieTheater Künstlerhaus, Österreichische Galerie Belvedere, Kunststiftung Essl – Klosterneuburg, Ballettschule der Wiener Staatsoper, Posthof Linz, Staatsgalerie Stuttgart, szene bunte wähne, Odeon, TanzTheaterWien, x-IDA Kompanie, Jeunesse musicale, Wiener Konzerthaus, Klangforum Wien, Tanzquartier Wien, Grand Theatre Luxemburg und Philharmonie Luxemburg, Festspielhaus St. Pölten ….

Ausgezeichnet mit dem Max Brand Preis für Experimentelle Musik, dem
Theodor Körner Preis für Wissenschaft und Kunst und der Prämie des Bundeskanzleramtes für die Choreographie „Drift“

http://www.rosebreuss.com

Ensemble – Electronics

PHACE | UR

17. Oct.2012 // 19:30
Wiener Konzerthaus, Berio-Saal
PHACE Series 12/13 – N°1

conductor

Simeon Pironkoff

 

PHACE

Sylvie Lacroix, flute
Reinhold Brunner, bass clarinet
Mathilde Hoursiangou, piano
Berndt Thurner, percussion
Ivana Pristasova, violin
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, double bass
Alfred Reiter, sound
Gerhard E. Winkler, live electronics

 

Edgar Varèse
Poème électronique für Tonband (1958)

Iannis Xenakis
Charisma für Klarinette und Cello (1971)

Magnus Lindberg
UR (1986) für Klarinette, Klavier, Violine, Cello, Kontrabass und Elektronik

Gerhard E. Winkler
Bikini . Atoll (Les arbres VIIb) für Klarinette(n), Klavier, Percussion und interaktive Live-Elektronik (2009)

Yan Maresz
Entrelacs für 6 Instrumente (1998)

Francesco Filidei
I funerali dell’anarchico serantini für sechs Ausführende

 

Im Anschluss an das Konzert feiern wir gemeinsam mit WIEN MODERN die Eröffnung unseres Zyklus und den Kick-off zur 25.Saison von WIEN MODERN im Café Heumarkt.
Feiern Sie mit uns!

Music-Theatre-Performance

Todo el cielo sobre la tierra: El síndrome de Wendy

Der ganze Himmel über der Erde: Das Wendy-Syndrom

Angélica Liddell / Cho Young Wuk

a PRODUCTION by Iaquinandi, S.L. IN COPRODUCTION with Wiener Festwochen, Tanzquartier Wien, Festival d’Avignon, Odéon-Théâtre de l’Europe, Paris, Festival d’Automne à Paris, deSingel, Antwerpen, Le-Parvis Scène Nationale Tarbes Pyrénées
IN COLLABORATION WITH Teatros del Canal, Madrid
SUPPORTET BY Comunidad de Madrid y Ministerio de Educación, Cultura y Deporte – INAEM & THANKS TO Centro Cultural Coreano en España, Biblioteca Miguel de Cervantes, Consulado de España en Shanghai, Maria José F. Aliste

TEXT, STAGE DESIGN, COSTUME, STAGING

Angélica Liddell

ASSISTANCE MUSIC, ORCHESTRATION

Hong Dae Sung, Jung Hyung Soo, Sok Seung Hui, Lee Ji Yoen

LIGHT

Carlos Marquerie

SOUND

Félix Magalhães, Antonio Navarro

PRODUCTION

Mamen Adeva, Gumersindo Puche

WITH

Wenjun Gao, Fabián Augusto Gómez Bohórquez, Xie Guinü, Lola Jiménez, Angélica Liddell, Zhang Qiwen, Lennart Boyd Schürmann, Xu Tianda

MUSIC ENSEMBLE

PHACE

Ein Großteil von Angélica Liddells Werk kreist um die Angst vor dem Verlassenwerden. In dieser persönlichen Erkundung der Peter Pan- und Wendy-Syndrome verortet die außergewöhnliche spanische Performancekünstlerin Anders Behring Breivik als radikalen Peter Pan und verschmilzt Straßenwalzertänzer aus Shanghai und einen Filmkomponisten aus Seoul mit Liebe und Pistolen.

Wendy singt für Yohei den Walzer der Dinge, die ich alle für dich tun würde, „damit du mich nicht verlässt“. Viele Werke der spanischen Künstlerin Angélica Liddell handeln vom Verlassen werden, von der Angst davor und dem Schmerz danach. Von der Verlassenheit im Überfluss. Die moderne Psychologie kennt Peter Pan und Wendy als ein sich in westlichen Gesellschaften ausbreitendes Paar von Syndromen unter Erwachsenen, die ihre emotionale Unreife entweder durch Dauerpubertieren oder Übermuttern ausagieren, durch Nicht-erwachsen-werden-Wollen (keine Verantwortung übernehmend) oder Nicht-verlassen-werden-Wollen (sich alle Verantwortung aufbürdend). Wie aber als Menschheit zusammenleben in einer Welt, in der schon das Zusammenleben einzelner Menschen so krank- und schmerzhafte Zustände hervorruft?

Angélica Liddell hat auf Spaziergängen durch Schanghai chinesische Straßenwalzertänzer gecastet, in Seoul den größten Filmwalzerkomponisten aller Zeiten aufgetan, auf Utøya mit Anders Breivik den radikalstmöglichen Peter Pan verortet in seinem Neid und Hass auf alles Jüngere – und in Wien schließlich die Musiker und das richtige Ambiente dafür gefunden, all dies zu einem Kunstwerk zusammenzubringen.

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