Sirene Operntheater | Christof Dienz
Die Puppe
1. Nov. 2024 // 18:00
2.-7. Nov. 2024 // 20:00
Wien Modern, REAKTOR
1. Nov. 2024 // 18:00
2.-7. Nov. 2024 // 20:00
Wien Modern, REAKTOR
François-Pierre Descamps, conductor
Anna Clare Hauf, voice
Serapions Ensemble
Elvis Alieva,
Ana Grigalashvili,
Zsuzsanna Enikö Iszlay,
Julio Cesar Manfugas Foster,
Selina Rosa Nowak (guest),
Gerwich Rozmyslowski,
Mercedes Miriam Vargas Iribar,
Miriam Mercedes Vargas Iribar
PHACE
Doris Nicoletti, flute
Reinhold Brunner, clarinet
Yukiko Krenn, saxophone
Stefan Obmann, trombone
Maria Chlebus, percussion
Iosua Dascal, percussion
Mathilde Hoursiangou, piano
Anna Lindenbaum, violin
Sophia Giodinger-Koch, viola
Roland Schueler, cello
Alexandra Dienz, double bass
Christof Dienz, composition
Kristine Tornquist, director
Florian Bogner, sound
Xaver Dienz, sound
Marlen Duken, props
Michael Liszt, stage
Jakob Scheid, music automatons & robots
Roman Spiess, Markus Liszt, puppets
Jan Maria Lukas, lights & technics
Germano Milite, sound & video
Jury Everhartz, production
Christof Dienz
Die Puppe. Ein Operoid (2024, UA)
Produktion sirene Operntheater | Kooperation Wien Modern
Der künstliche Mensch – die Puppe, die Figur, der Android – verrät drei Träume der Menschheit: Schöpfermacht, Vollkommenheit, Unsterblichkeit.
Seit der Steinzeit begleiten die Ebenbilder ihre Schöpfer und dienen ihnen als Gefährten, Sklaven und Götter, um das Unzulängliche der organischen Existenz zu überwinden. Die Puppen des Altertums sind belebt von Imagination, ihre Aura und Kraft liegen in der Phantasie der Puppenschöpfer und der Betrachter. Schon zwei Punkte in einem Kreis reichen aus, um die Illusion eines Gesichtes zu schaffen, ein einfach beschnitztes Hölzchen markiert bereits eine Gestalt. Puppenschöpfer der Aufklärung hingegen setzen komplizierte Mechanik als Antrieb ein, um eine unermüdliche, gehorsame und täuschend echte Verbesserung des nur natürlichen Modells zu erhalten. Der Sage um den Bildhauer Pygmalion folgend gilt es, die leblosen Artefakte mit dem Funken des Lebens zu befruchten. Wo Sein und Schein sich so nahe kommen, erscheinen zwar die Puppen lebendig, der Mensch selbst aber wie ein Automat. Puppen sind wir, von unbekannten Gewalten am Draht gezogen, graute es Büchner, nichts, nichts wir selbst.
Der japanische Robotiker Masahiro Mori etablierte in den 70er Jahren dafür den Begriff Uncanny Valley: Zur Faszination gesellt sich seither der Schauder, wenn das Künstliche sich dem Natürlichen annähert – bis dahin, wo ein perfekter Androide als ebenbürtig betrachtet und für lebendig gehalten wird.
Nicht nur Menschenkörper, auch ihre Stimmen, ihre Sinne und zuletzt sogar ihr Geist sollen künstlich nachgeschaffen werden. In den Rechenzentrum von KI-Projekten läuft der Nachahmungstrieb auf elektronischen Hochtouren. Die Selbsttäuschung gelingt – fast! Noch sind die technischen Homunkuli von der Komplexität organischen Lebens weit entfernt, noch hat keine KI den Turingtest bestanden, aber das Ziel steht fest: die künstlichen Doppelgänger sollen ihre Schöpfer nicht nur nachäffen, sondern ihnen geistig ebenbürtig, sogar überlegen sein – eigenständige Geschöpfe, den Vorbildern ein Vorbild.
Im Dunkeln reicht allerdings immer noch eine Vogelscheuche und ein wenig Phantasie, um der Materie Geist zu verleihen.
Christof Dienz‘ Musik für die elf Musiker des Ensembles PHACE, Anna Hauf als wortlose Stimme und den automatischen Trommler von Jakob Scheid reflektiert das Befremdende im Ähnlichen. Kristine Tornquist und die acht Schauspieler des Serapions Theaters beleuchten dazu in einer stummen Szenenfolge die rätselhafte Beziehung von Menschen und ihren Puppen.
Der künstliche Mensch – die Puppe, die Figur, der Android – verrät drei Träume der Menschheit: Schöpfermacht, Vollkommenheit, Unsterblichkeit.
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