INSULÆ

21.09.2025 Warschau,
Warschauer Herbst (UA)

05.11.2025 // 19:30
Wien,
Wien Modern, MuTh

31.Mar.2026 // 19:30
Innsbruck,
Osterfestival Tirol, Congress

Pierre Jodlowski, concept – composition
– video – lights
Frank Witzel, text
Louise Sari, stage design

Polish translation: Zbigniew Naliwajek

PHACE
Doris Nicoletti, flute
Michael Krenn, saxophone
Ivana Pristašová Zaugg, violin
Roland Schueler, cello
Manuel Alcaraz Clemente, percussion
Stefan Obmann, trombone
Alfred Reiter, sound design

Voice Performers
Véronique Caye, Frank Smith, Maria Cristina
Mastrangeli, Xavier Maurel, Ulysses Mengue,
Vanessa Bettane, Philippe Langlois

Camera crew
Pierre Jodlowski
Markus Bruckner
Michael Eder

Video extras
Barbara Eder, Michael Eder, Reinhard Fuchs,
Petra Fuchs-Jebinger, Simone Göbel,
Nikolas Heep, Mia Kim, Maximilian Ölz,
Wolfgang Winter, Elfriede Wuschko

Production
Reinhard Fuchs, artistic director PHACE
Markus Bruckner, production PHACE
Emilie Roupnel, production éOle

Pierre Jodlowski

INSULÆ für sechs MusikerInnen, Video, Licht and Elektronik, 2024/25
im Auftrag von  PHACE und éOle studio de création musicale, mit Unterstützung durch die 

Ernst von Siemens Musikstiftung    und   

eine Produktion von PHACE & éOle in Koproduktion mit Warschauer Herbst, Wien Modern, Osterfestival Tirol and GRAME – Centre National de Création Musicale

1940 veröffentlichte Adolfo Bioy Casares « Morels Erfindung », eine visionäre Novelle, die zu einer Zeit erschien, als das Hollywood-Kino florierte. Weltweit wuchsen Kinos aus dem Boden, und mit ihnen entstand eine neue Form menschlicher Verbundenheit: die Möglichkeit, Emotionen, Geschichten und Zuneigung mit fiktiven Wesen zu teilen – durch Bilder, die einfach auf die Leinwand projiziert wurden.

Seitdem ist die Menschheit in eine Ära eingetreten, in der unsere Beziehung zu Bildern zentral geworden ist – und die Grenze zwischen der Realität und ihrer Darstellung schließlich verschwimmt. Diese Verwirrung, die heute durch digitale Netzwerke und unseren wachsenden Wunsch nach virtueller Existenz noch verstärkt wird, wirft eine Frage auf, die Casares bereits gestellt hat: Kann man sich in ein Bild verlieben?

Autor Frank Witzel greift diese Frage auf und komponiert ein literarisches Palimpsest, das Fragmente von Casares mit Echos von  Shakespeare, Kierkegaard, Deleuze, Augé, Baudrillard usw. vermischt. Er führt uns auf eine Insel außerhalb der Zeit, gefangen in einer Endlosschleife, wo drei Figuren – ein Mann und zwei Frauen – versuchen, einer instabilen Welt durch die Auseinandersetzung mit ihren Gedanken und Gefühlen einen Sinn zu verleihen. Wie in Tarkowskis « Solaris » ist der Ozean hier kein natürliches Element, sondern ein denkender Organismus, eine mentale Projektion, die ein Eigenleben entwickelt hat.

Auch die Musiker sind Teil dieser seltsamen Welt – durch ihren Klang, ihre physische Präsenz und ihr Bild. Nach und nach erscheinen weitere Figuren auf der Leinwand. Sind es Projektionen? Werden reale Menschen in Simulakren verwandelt? Nichts ist sicher. Was hier verfolgt wird, ist eine starke  Mehrdeutigkeit, die zu einer unmöglichen Gewissheit über die Definition dieser Präsenzen führt.

Diese Aufführung lädt uns ein, die durchlässigen Grenzen der Realität und die Monstrosität von Bildern zu hinterfragen – jene, die wir endlos neu erschaffen, bis wir nicht mehr wissen, was real ist.

Pierre Jodlowski ist Komponist, Performer und Multimediakünstler. Seine Musik, oft geprägt von hoher Dichte, bewegt sich an der Schnittstelle zwischen akustischem und elektronischem Klang und zeichnet sich durch dramatische und politische Akzente aus. Seine Arbeit als Komponist führte ihn zu Auftritten in Frankreich und im Ausland an Orten, die sich der zeitgenössischen Musik widmen, sowie in anderen künstlerischen Bereichen: Tanz, Theater, bildende Kunst, elektronische Musik. Sein Werk findet sich heute in vielen Bereichen wieder: Film, interaktive Installationen, Inszenierung. Er definiert seine Musik als „aktiven Prozess“ auf physischer (musikalische Gesten, Energie und Raum) und psychologischer Ebene (Beziehung zu Erinnerung und visueller Dimension des Klangs). Parallel zu seinen Kompositionen tritt er auch in verschiedenen Bereichen (Experimental, Jazz, Elektronik) auf, solo oder mit anderen Künstlern.

Seit 1998 ist er Co-Künstlerischer Leiter von éOle (Forschungs- und Produktionsstudio mit Sitz in Toulouse) und seit 2019 künstlerischer Leiter des Musica Electronica Nova Festivals, das vom Nationalen Musikforum in Breslau, Polen, veranstaltet wird. Derzeit ist er assoziierter Komponist für den Kompositionskurs am IRCAM.

Pierre Jodlowski_(c)_Gilles_Vidal

Event Dates

September 2025
  • Date
    Project
    Location
  • 21.Sep.2025

    INSULÆ

    Warschau, Warschauer Herbst

    INSULÆ lädt uns ein, die durchlässigen Grenzen der Realität und die Monstrosität von Bildern zu hinterfragen – jene, die wir endlos neu erschaffen, bis wir nicht mehr wissen, was real ist.

    Read more
November 2025
  • Date
    Project
    Location
  • 05.Nov.2025 19:30

    INSULÆ

    Wien Modern, MuTh

    INSULÆ lädt uns ein, die durchlässigen Grenzen der Realität und die Monstrosität von Bildern zu hinterfragen – jene, die wir endlos neu erschaffen, bis wir nicht mehr wissen, was real ist.

    Read more
March 2026
  • Date
    Project
    Location
  • 31.Mar.2026 19:30

    INSULÆ

    Ostervestival Tirol, Innsbruck, Congress

    INSULÆ lädt uns ein, die durchlässigen Grenzen der Realität und die Monstrosität von Bildern zu hinterfragen – jene, die wir endlos neu erschaffen, bis wir nicht mehr wissen, was real ist.

    Read more

 

By using this website you agree to accept our Privacy Policy and Terms & Conditions