coal mine birds

16. Oct. 2025 premiere
17. / 18. Oct. 2025
Wien, Odeon

Andreas Berger, Komposition/ Soundkonzept
Chris Haring, Künstlerische Leitung/ Choreografie
Stefan Grissemann, Text
Thomas Jelinek, Licht Design/ Scenografie

Liquid Loft
Corali Benard, Tanz/ Choreografie
Jackson Carroll, Tanz/ Choreografie
Cristina Commisso, Tanz/ Choreografie
Verena Herterich, Tanz/ Choreografie
Livia Khazanehdari, Tanz/ Choreografie
Katharina Meves, Tanz/ Choreografie
François-Eloi Lavignac, Tanz/ Choreografie
Dante Murillo, Tanz/ Choreografie
Ida Osten, Tanz/ Choreografie
Hannah Timbrell, Tanz/ Choreografie

Valentina Diaz, Social Media
Roman Harrer, Stage Management
Cornelia Lehner, Companie Management
Stefan Röhrle, Kostüme
Judith Thaler, Produktion

PHACE
Manuel Alcaraz Clemente, Schlagwerk
Alexandra Dienz, Kontrabass
Mathilde Hoursiangou, Klavier/ Keyboard
Roland Schueler, Cello
Walter Seebacher, Klarinette(n)

Reinhard Fuchs, Künstlerische Leitung
Markus Bruckner, Produktion
Michael Eder, PR & Social Media

Eine fiebrige Expedition ins Dunkel, in der Klänge, Körper und Objekte zu instabilen Hybriden verschmelzen: Didos Lamento als chromatischer Ground unaufhörlich hinabgleitend, zersplittert in Glissandi, Pizzicati, Bottleneck-Schreie. Erinnerungen flackern wie Stroboskope, Licht als Narkose und Rausch zugleich – ein Club, ein Grab, eine Bühne der Schatten. Stimmen, Körper, Samples, Rockmusik, Klavier-Explosionen, Field Recordings: alles bricht auseinander, alles beginnt von Neuem. Eine Hommage, eine Verfremdung, eine Verwandlung – wild, sarkastisch, intim. Musiktheater als brennende Mine, als frostiger Gletscher, als Trauerlied, das sich selbst zerreißt.

Musiktheater jenseits gegenwärtiger Opernmodelle wird in coal mine birds (als Postskriptum des Festivals ImPulsTanz) geboten: eine von zehn PerformerInnen und fünf Musikkräften auf der Bühne gebotene Choreografie als verfremdete Nachstellung einstiger Ballsituationen, in dem das Publikum eine stage-on-stage betritt, als skulpturales Umfeld in die Ereignisse gewissermaßen mit einbezogen wird. Sechs zeitgenössische Kompositionen von Simon Steen Andersen, Alessandro Baticci, Jerome Combier, François Sarhan, Agata Zubel und dem Liquid-Loft-Klangvirtuosen Andreas Berger werden live gespielt: Musik, die Historisches aktualisiert, um Künftiges zu projizieren. So zeichnet sich ein installativer Tanzabend als geisterhafte Variation eines Balls ab, in dem Maßnahmen gegen die Einsamkeit gesetzt werden, dem ersehnten Rausch, der Entgrenzung entgegen. Körper und Objekte werden zu Hybridwesen fusioniert, ungeahnt erstehend, um wieder zu zerfallen, ohne Stabilität, wie eine durch die Synapsen blitzende Idee, wie eine dringende Erinnerung oder eine Utopie, die keinen langfristigen Bestand haben kann.

Mehr dazu bei Liquid Loft.

PROGRAMM

Simon Steen-Andersen
Queen of the Night  für Stimme solo (aus „Inszenierte Nacht“, 2013)

François Sarhan
Wyatt für Keyboard, Kontrabass, Vibraphon (N° 11 aus „Hell“, 2005)

Agata Zubel
Shades of Ice für Klarinette, Cello and Elektronik (2011)

Alessandro Baticci
Luminal Mirage für Ensemble und Elektronik (2025)
in einer hybriden Version mit Live- und vorab aufgenommenen Instrumenten

Jerome Combier
Laid in earth für Klavier solo und Elektronik (2019)
in einem erweiterten Arrangement für Klavier, Klarinette, Cello, Kontrabass und Elektronik (Reinhard Fuchs)

und Musik von Andreas Berger

 

Mit freundlicher Unterstützung von IMPULSTANZ.

Abendsonne

sirene operntheater
im Rahmen von Wien Modern

 Premiere 10. Nov. 2025 // 19:30
12.-17. Nov. 2025 // 19:30
Jugendstiltheater am Steinhof

Tomasz Skweres, Musik
Kristine Tornquist, Text

Johann Leutgeb, Heribert Büxenstein
Horst Lamnek, Hermann Hagedorn
John Sweeney, Hartmuth Sägebarth
Juliette Mars, Stella Sorell
Ewelina Jurga, Mira, Pflegerin
Vladimir Cabak, Mirko, Pfleger
Maida Karišik, Regine
Schellpfeffer, Direktorin

Dieter Kschwendt-Michel, Maximilian
Notnagel, Hausarzt

Selina Rosa Nowak, Geist

PHACE
Doris Nicoletti, Flöte
Reinhold Brunner, Klarinette
Michael Krenn, Saxophon
Jason Pfiester, Horn
Stefan Obmann, Posaune
Maria Mogas, Akkordeon
Hannes Schöggl, Schlagwerk 1
Igor Gross, Schlagwerk 2
Tina Zerdin, Harfe
Anna Lindenbaum, Violine
Sophia Goidinger-Koch, Viola
Barbara Riccabona, Violoncello
Maximilian Ölz, Kontrabass
Reinhard Fuchs, Leitung
Markus Bruckner, Produktion PHACE
Michael Eder, Assistenz

Antanina Kalechyts, Musikalische Leitung
Kristine Tornquist, Regie
Michael Liszt / Sandkastensyndikat, Bühne
Nora Scheidl, Kostüm
Luisa Liebe, Maske
Jan Maria Lukas, Licht
Ada Günther, Regieassistenz und Inspizienz
NN, Korrepetition und Studienleitung
Selina Rosa Nowak, Produktionsasistenz
Norbert Gsellmann, Gastronomische Betreuung
Bruno Kolak und Team, Transport und Aufbau
Zine Tornquist, Grafik
Barbara Vanura, PR und Presse sirene
Sylvia Marz-Wagner, PR und
Presse Wien Modern
Andreas Friess, Julia Várkonyi, Fotographie
Peter Landsmann, Filmmitschnitt
Paul Landsmann, Filmmitschnitt
Theresa Kronsteiner, Lea Lux,Kamera
Susanne Schicker, Jugendstiltheater
Bernhard Günther, Wien Modern
Tanita Müller, Wien Modern
Sandro Nicolussi, Wien Modern
Jury Everhartz, Produktionsleitung

Abendsonne
Kammeroper mit einem Text von Kristine Tornquist mit Musik von Tomasz Skweres (UA)

Eine sirene-Produktion bei WIEN MODERN im Jugendstiltheater am Steinhof | PHACE | mica

Die Seniorenresidenz Abendsonne bedeutet für die alten Bewohner die Endstation ihres Lebens, für das junge Pflegepersonal viel Arbeit, für die Leitung ein ausbaufähiges Geschäftsmodell. Unruhe entsteht, als Büxenstein eine Krebsdiagnose erhält. Als pensionierter Arzt weiss er, dass er nur noch wenig Zeit hat. Nach einem Gespräch mit Stella, die sich in metaphysischen Fragen auskennt, verfestigt sich in ihm die Idee, seine Wiedergeburt in die Wege zu leiten. Seine Freunde Hagedorn und Sägebarth sind nach einigen Zweifeln bereit, ihm zu helfen. Nach Stellas Rezept braucht man nur ein junges Liebespaar – also planen sie, die junge Pflegerin Mira und den neuen Pfleger Mirko zu verkuppeln. Büxenstein schreibt sein Testament, in dem er Mira und ihr zukünftiges Kind – also sich selbst – reich bedenkt. Und tatsächlich, die beiden jungen Menschen verlieben sich ineinander. Stella ist in die Pläne nicht eingeweiht, aber sie liest drohendes Unheil aus den Karten und macht sich Sorgen. Als das Liebespaar von den alten Herren endlich in die Liebesnacht gelotst wird, scheint der Plan aufzugehen. Im letzten Moment kommt es anders… Eine Tragikomödie des Überlebens von Tomasz Skweres (Musik) und Kristine Tornquist (Libretto und Regie), erstmalig auf die Bühne gebracht vom sirene Operntheater.

Mehr dazu bei sirene.at

PHACE_supported_logoblock_2025
Sirene Operntheater | Christof Dienz

Die Puppe

1. Nov. 2024 // 18:00
2.-7. Nov. 2024 // 20:00
Wien Modern, REAKTOR

François-Pierre Descamps, conductor
Anna Clare Hauf, voice

Serapions Ensemble
Elvis Alieva,
Ana Grigalashvili,
Zsuzsanna Enikö Iszlay,
Julio Cesar Manfugas Foster,
Selina Rosa Nowak (guest),
Gerwich Rozmyslowski,
Mercedes Miriam Vargas Iribar,
Miriam Mercedes Vargas Iribar

PHACE
Doris Nicoletti, flute
Reinhold Brunner, clarinet
Yukiko Krenn, saxophone
Stefan Obmann, trombone
Maria Chlebus, percussion
Iosua Dascal, percussion
Mathilde Hoursiangou, piano
Anna Lindenbaum, violin
Sophia Giodinger-Koch, viola
Roland Schueler, cello
Alexandra Dienz, double bass

Christof Dienz, composition
Kristine Tornquist, director
Florian Bogner, sound
Xaver Dienz, sound
Marlen Duken, props
Michael Liszt, stage
Jakob Scheid, music automatons & robots
Roman Spiess, Markus Liszt, puppets
Jan Maria Lukas, lights & technics
Germano Milite, sound & video
Jury Everhartz, production

Christof Dienz
Die Puppe. Ein Operoid (2024, UA)
Produktion sirene Operntheater | Kooperation Wien Modern

 

Der künstliche Mensch – die Puppe, die Figur, der Android – verrät drei Träume der Menschheit: Schöpfermacht, Vollkommenheit, Unsterblichkeit.

Seit der Steinzeit begleiten die Ebenbilder ihre Schöpfer und dienen ihnen als Gefährten, Sklaven und Götter, um das Unzulängliche der organischen Existenz zu überwinden. Die Puppen des Altertums sind belebt von Imagination, ihre Aura und Kraft liegen in der Phantasie der Puppenschöpfer und der Betrachter. Schon zwei Punkte in einem Kreis reichen aus, um die Illusion eines Gesichtes zu schaffen, ein einfach beschnitztes Hölzchen markiert bereits eine Gestalt. Puppenschöpfer der Aufklärung hingegen setzen komplizierte Mechanik als Antrieb ein, um eine unermüdliche, gehorsame und täuschend echte Verbesserung des nur natürlichen Modells zu erhalten. Der Sage um den Bildhauer Pygmalion folgend gilt es, die leblosen Artefakte mit dem Funken des Lebens zu befruchten. Wo Sein und Schein sich so nahe kommen, erscheinen zwar die Puppen lebendig, der Mensch selbst aber wie ein Automat. Puppen sind wir, von unbekannten Gewalten am Draht gezogen, graute es Büchner, nichts, nichts wir selbst.
Der japanische Robotiker Masahiro Mori etablierte in den 70er Jahren dafür den Begriff Uncanny Valley: Zur Faszination gesellt sich seither der Schauder, wenn das Künstliche sich dem Natürlichen annähert – bis dahin, wo ein perfekter Androide als ebenbürtig betrachtet und für lebendig gehalten wird.
Nicht nur Menschenkörper, auch ihre Stimmen, ihre Sinne und zuletzt sogar ihr Geist sollen künstlich nachgeschaffen werden. In den Rechenzentrum von KI-Projekten läuft der Nachahmungstrieb auf elektronischen Hochtouren. Die Selbsttäuschung gelingt – fast! Noch sind die technischen Homunkuli von der Komplexität organischen Lebens weit entfernt, noch hat keine KI den Turingtest bestanden, aber das Ziel steht fest: die künstlichen Doppelgänger sollen ihre Schöpfer nicht nur nachäffen, sondern ihnen geistig ebenbürtig, sogar überlegen sein – eigenständige Geschöpfe, den Vorbildern ein Vorbild.
Im Dunkeln reicht allerdings immer noch eine Vogelscheuche und ein wenig Phantasie, um der Materie Geist zu verleihen.

Christof Dienz‘ Musik für die elf Musiker des Ensembles PHACE, Anna Hauf als wortlose Stimme und den automatischen Trommler von Jakob Scheid reflektiert das Befremdende im Ähnlichen. Kristine Tornquist und die acht Schauspieler des Serapions Theaters beleuchten dazu in einer stummen Szenenfolge die rätselhafte Beziehung von Menschen und ihren Puppen.

sirene Operntheater

Logos
MANOS TSANGARIS: ARNOLD ELEVATORS 3

Schönes Wetter in Gmunden

19.-21. Nov, 2024 // ab 18:50
Wien Modern
Musikverein, Brahms-Saal

Besuch in Kleingruppen,
genaue Beginnzeiten:

Hyun-Jung Berger, violoncello
Paula Jeckstadt, Mathilde 1 (soprano)
Annette Schönmüller, Mathilde 2 (mezzosoprano)
May Garzon, Elsa Bienenfeld (actor)
Rupert Lehofer, Arnold 2 (actor)
Valentin Postlmayer, Arnold 1 (actor)

PHACE

Doris Nicoletti, flute
Reinhold Brunner, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Spiros Laskaridis, trumpet
Stefan Obmann, trombone
Igor Gross, percussion
Maria Chlebus, percussion
Mathilde Hoursiangou, piano & keyboard
Ivana Pristasova Zaugg, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, double bass

Georg Klüver-Pfandtner, costumes
Martin Laumann, sound
Ulli Napp, technical director
Bernhard Günther, dramaturgy
Markus Oppenländer, technics littlebit
Eva Maria Müller, coordination littlebit
Manos Tsangaris, staging

Manos Tsangaris
Schönes Wetter in Gmunden. Sechs öffentliche Privataufführungen (2023–2024 UA) – 60′
Kompositionsauftrag von Wien Modern im Rahmen von Schönberg 150

Wenn Manos Tsangaris komponiert, finden nicht nur Töne und Worte zu neuen Formen, sondern auch Räume und das Publikum. Der 1956 in Düsseldorf geborene Komponist, Schlagzeuger, Künstler und Lyriker (nebenbei bemerkt soeben mit dem Mauricio Kagel Musikpreis ausgezeichnet und zum Präsidenten der Berliner Akademie der Künste gewählt) fasst bei Wien Modern seine Auseinandersetzung mit Arnold Schönberg in einer großen, neuen und gewissermaßen begehbaren Werkgruppe zusammen.

Schönes Wetter in Gmunden (19.–21. November), eine Kette von sechs „öffentlichen Privataufführungen“ an verschiedenen Stellen des Brahms-Saals für jeweils neun Zuhörende, führt im Musikverein in eine der dramatischsten und folgenreichsten Episoden in Schönbergs Biografie.

Logos

Miameide

21./23./25./26./27./28./30. Sep. 2023
sirene Operntheater
Jugendstiltheater am Steinhof

ARTISTS
Julia Purgina,
Musik
Kristine Tornquist, Text
Julia Libiseller, Trickfilm

Johanna Krokovay, Mia
Romana Amerling, Sachbearbeiterin
Ingrid Haselberger, Arbeitslose, Gärtnerin
Benjamin Boresch, Sachbearbeiterin,
Blumenhändlerin

Vladimir Cabak, Arbeitsloser, Gärtner
Johann Leutgeb, Sachbearbeiterin, Kunde

Vokalensemble Momentum Vocal Music
Ekaterina Krasko, Sopran
Elisabeth Kirchner, Mezzosopran
Aleksandar Jovanovic, Countertenor
Simon Erasimus, Tenor und Leitung
Benjamin Harasko, Bassbariton

Ensemble PHACE
Doris Nicoletti, Flöte
Reinhold Brunner, Klarinette
Dominik Fuss, Trompete
Stefan Obmann, Posaune
Berndt Thurner, Percussion
Maria Chlebus, Percussion
Tina Žerdin, Harfe
Mathilde Hoursiangou, Klavier/Celesta
Maria Mogas Gensana, Akkordeon
Thomas Wally, Violine
Jacobo Hernández Enríquez, Violine
Anna Lindenbaum, Viola
Barbara Riccabona, Violoncello
Stefanie Prenn, Violoncello
Manuel Schager, Violoncello
Michael Seifreid, Kontrabass

Antanina Kalechyts, Musikalische Leitung
Kristine Tornquist, Regie
Michael Liszt, Markus Liszt, Je Jesch, Bühne
Maria Mitterlehner, Kostüm
Klara Leschanz, Maske
Paul Eisemann, Licht
Germano Milite, Animation und
Videotechnik

Petra Giacalone, Korrepetition und
Studienleitung

Selina Umundum, Assistenz und Inspizienz
Anna Skrepek, Hospitanz und Übertitel

Zine Tornquist, Grafik
Barbara Vanura, PR und Presse
Barbara Palffy, Fotographie
Peter Landsmann, Paul Landsmann,
Filmmitschnitt
Martin Horváth, Produktionsleitung
Jury Everhartz, Produktion

Mia kann die Sprache der Pflanzen verstehen. Doch für diese Fähigkeit findet sich in der Welt keine Verwendung. Am Arbeitsamt wird sie in Jobs vermittelt, in denen Pflanzen wie Objekte gehandelt werden. Aber sie taugt weder als Blumenverkäuferin, noch in der Grossgärtnerei, wohin sie auch kommt, immer versteht sie zu viel von den Bedürfnissen der Pflanzen. Als sie begreift, dass in der Menschenwelt kein Platz mehr für die ist, die hören können, flüchtet sie in ein anderes Dasein. Auch wenn wir sie nicht hören können, sind die stillen Schwestern nicht stumm. Ihre Sprache ist das Wachstum, ihr unaufhörliches Entfalten, Vermehren, Verzweigen und Differenzieren ist ihre Erzählung von der Überwindung der Entropie.

Eine Oper über Pflanzen. Pflanzen sind keine Opernfiguren. Man kann sich ihnen nur über Metaphern annähern. Zunächst einmal in der intuitiven Art und Weise, in der Musik eine Sprache der Pflanzen repräsentieren kann. Julia Purgina hat eine lebendige und fragile Musik geschrieben, die botanische Strukturen und das fraktale Wachstum der Pflanzen nachempfindbar machen. Die Sprache der Pflanzen. Selbst die menschliche Stimme, die ohne Worte für die Pflanzen eingesetzt wird, kann etwas „Unerhörtes“, Nichtmenschliches darstellen. Julia Libiseller zeigt in ihrem Stopmotionfilm die unermüdlichen und surrealen Bewegungen der Blätter, Blüten und Wurzeln auf der ewigen Suche nach Licht und Wasser.

Mehr…

 

Miameide – Oper in 8 Szenen mit einem Prolog
Mit Text von Kristine Tornquist, Musik von Julia Purgina und Trickfilm von Julia Libiseller

Eine sirene-Produktion in Kooperation mit PHACE und Momentum Vocal Music

Logos

Canti di Prigionia

Wiener Festwochen 2023
24./25./26. Mai 2023
20:30
Jugendstiltheater am Steinhof

Ein Auftragswerk und eine Produktion von Wiener Festwochen Partner Provincija (Svetvinčenat) Residency Centar mladih Ribnjak (Zagreb), Zagrebačko kazalište mladih (Zagreb) Mit Unterstützung von Ministarstvo kulture i medija (Kroatien)

Konzept Matija Ferlin, Goran Ferčec
Regie, Choreografie, Kostüme Matija Ferlin
Dramaturgie, Text Goran Ferčec
Mit Musik von Luigi Dallapiccola

Cantando Admont
Sopran Elina Viluma-Helling, Friederike Kühl,
Mara Maria Möritz, Anna Piroli

Mezzosopran Cosima Büsing, Elisabeth Irvine
Alt Cornelia Sonnleithner, Justina Vaitkute
Tenor Bernd Lambauer, Martin Mairinger,
Hugo Paulsson-Stove, Angelo Testori

Bass Matias Bocchio, Christoph Brunner,
Karl Söderström, Ulfried Staber

PHACE
Klavier Mathilde Hoursiangou, Jan Satler
Harfe Tina Zerdin, Marie Zimmer
Schlagwerk Maria Chlebus, Harry Demmer,
Igor Gross, Christian Pollheimer,
Hannes Schöggl, Berndt Thurner

Bühne Mauricio Ferlin
Regieassistenz Koraljka Begović
Kostümassistenz Desanka Janković
Mit Dušan Gojić, Rok Juričić, Lana Meniga,
Tanja Smoje, Dijana Vidušin

Produktionsleitung Silvija Stipanov

Der Komponist Luigi Dallapiccola wurde 1904 in Istrien geboren. Während des Ersten Weltkriegs war er gemeinsam mit seiner Familie in Graz interniert, später studierte er Klavier in Florenz und etablierte die Zwölftontechnik der Wiener Schule in Italien. Zwischen 1938 und 1941 schuf er unter dem Eindruck der Gewaltherrschaft Mussolinis seine drei Gesänge aus der Gefangen­schaft. Basierend auf einem Gebet aus Stefan Zweigs Maria Stuart, einem Auszug aus Der Trost der Philosophie von Boethius und dem Psalm In Te Domine Speravi von Girolamo Savonarola gestaltete Dallapiccola einen zeitenübergreifenden atonalen Schrei gegen den Faschismus. Auf Einladung der Wiener Festwochen übersetzen der kroatische Choreograf Matija Ferlin und der Dramaturg und Autor Goran Ferčec 2023 gemeinsam mit dem Vokalensemble Cantando Admont, den zehn Musiker:innen von PHACE und fünf Schauspieler:innen die drei Lieder in drei szenische Bilder. Und schreiben eine autofiktionale Erzählung ins Geschehen ein. Ein Abend, der dem menschlichen Bedürfnis nach Freiheit gewidmet ist.

Luigi Dallapiccola
Canti di Prigionia für Chor, 2 Klaviere, 2 Harfen, 6 Schlagzeuger (1938-1941)

Preghiera di Maria Stuarda
O Domine Deus! speravi in Te.
O care mi Jesu! nunc libera me
In dura catena, in misera poena, desidero Te.
Languendo, gemendo et genu flectendo,
Adoro, imploro, ut liberes me.

Invocazione di Boezio
Felix qui potuit boni
fontem visere lucidum,
felix qui potuit gravis
terrae solvere vincula.

Congedo di Girolamo Savonarola
Premat mundus, insurgat hostes, nihil timeo
Quoniam in Te Domine speravi,
Quoniam Tu es spes mea,
Quoniam Tu altissimime posuisti refugium tuum.

Logos
music theatre

Red Rooms

02.Nov.2022 // 19:30 (wp)

4./5./6. Nov. 2022

Wien Modern / Schauspielhaus

 

Production i5haus with the kind support of Stadt Wien Kultur, BMKÖS, Sistema Nacional de Creadores de Arte (FONCA) Mexico, SKE der Austro Mechana | Co-production Wien Modern, PHACE, Musica Strasbourg, La Muse en Circuit, ORF Ö1 Kunstradio | Cooperation Schauspielhaus Wien

Angélica Castelló Idea, concept, composition, musical direction
Miguel Ángel Gaspar Concept, direction, movement
Ximena Escalante Dramaturgy
Ximena Escalante, Angélica Castelló, Miguel Ángel Gaspar Libretto

Bartholomaeus Wächter Stage design
Anna Hostek Costumes
Arnold “noid” Haberl Sound engineering
Oliver Mathias Kratochwill, Christoph Pichler in collaboration with Jan Machacek, Miguel Ángel Gaspar Lighting
Kira David, Valerie Holfeld Production management
Ariel Uziga Assistant director and choreographer

Theresa Dlouhy, Isabelle Duthoit Little Red Riding Hood (voice)
Romain Bischoff Wolf (voice)
Raphaela Danksagmüller, Thomas List, Maja Osojnik Grandmother (recorders, voice)
Jérôme Noetinger Other Wolf 1 (Revox, tapes, electronics)
Jan Machacek Other Wolf 2 (live video)

PHACE  
Victor Lowrie viola
Roland Schueler violoncello
Maximilian Ölz double bass, electric bass
Reinhold Brunner bass clarinet
Alvaro Collao León saxophone
Stefan Obmann trombone
Berndt Thurner drums

Radio voices:
Wolfram Berger Salvador Novo
Hagnot Elischka Old Wolf
Christian Reiner Young Wolf
Martina Spitzer Grandmother
Sabine Marte Little Red Riding Hood
Natascha Gangl Tame Little Riding Hood
Miki Malör Forest
Elisabeth Findeis Neutral Voice

Red Rooms oder sieben Episoden über ein prekäres Verhältnis: Rotkäppchen und der Wolf inspiriert von Louise Bourgeois Installation Red Room (Child) und Red Room (Parents).


Ein
Musiktheater über Wahrheit und Lüge, über Lust und Missbrauch, über Liebe und Macht für Stimmen, Kammerensemble, Blockflötentrio, RevoxTonbandmaschine, Radios, Kassettenspieler und Elektronik in sieben Akten (20212022 UA).


Color
is stronger than language. It’s a subliminal communication.
Red
is an affirmation at any cost regardless of the dangers in fighting of contradictions, of
aggressions.
It symbolizes the intensity of the emotions involved.

(Louise
Bourgeois)

Auf der Bühne befinden sich drei Käfige und eine in ihren eigenen Mustern gefangene Familie Mutter, Sohn und Enkelin. Sie hören Radio, reden, singen, trinken, essen, schlafen, küssen, ficken, kotzen, scheißen Das Radio sendet Interviews, Nachrichten und Werbespots von Radio Roja, erkennbar auf Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch. Auf der Bühne hingegen wird mit Stimmen und anderen Klangerzeugern eine wilde Mischung aus Kunstsprache, Lautmalerei, Geräuschen, Literatur und Tagebuchzitaten produziert. Die Musik spricht gleichsam die Sprache von Angélica Castelló: Traumhafte Langsamkeit und AntiVirtuosität, Minimalismus und schräge Reibungen, die unerschrockene Zweckentfremdung von alter Musik (Gibbons, Ockeghem, Monteverdi), Popmusik und anderen objets trouvés. Ruhige Passagen treffen auf Wände aus Noise, Rock, Drones, Sinuswellen und tiefen Frequenzen. Und während sich immer wieder das Radio einschaltet, bildet die RevoxTonbandmaschine gewissermaßen den Darm, durch den alles hindurchgeht, die Eingeweide, in denen alle ankommenden Rohmaterialien gefressen und verwandelt werden. (Apropos Fressen: Irgendwo im Wald, tief im Unterbewusstsein der Red Rooms, leben die Großmutter, Rotkäppchen und der Wolf, und zwar gleich in verschiedensten Inkarnationen.) Die 15 Musiker:innen und Solist:innen auf der Bühne, das dichte Geflecht aus Elektronik und Field Recordings beschwören äußere Landschaften ebenso herauf wie intime Atmosphären der Räume, machen emotionale Zustände der Anwesenden ebenso hörbar wie die heillose Durchdringung und Vermischung der Rollenbilder. Die inneren und äußeren Räume wobei innen nicht nur für die Psyche steht und außen nicht nur für Gesellschaft oder Kultur , eröffnen existenzielle Erfahrungen in unterschiedlichen Abstraktionsgraden. In sieben Episoden kommen Verhaltensmuster familiärer, moralischer oder erotischer Natur an die Oberfläche. Die Bühne ist zugleich Tatort und Tempel, Ort der Erinnerungen und der Ereignisse. Das Publikum wird zum lauschenden Voyeur einer klaustrophobischimmersiven Welt voller Unschuld, Gefahr, Leben, Tod, Sex und Eros.

Tickets

Ticket reservieren: hier

Ticket kaufen: hier

Logos
music theatre

Der Besuch vom kleinen Tod

based on „La visite de Petite Mort“ by Kitty Crowther, 2005, German translation by Maja von Vogel. Carlsen Verlag, Hamburg 2011

2.-6.11.2021
Vienna, Dschungel, Museumsplatz 1

Klaus Lang – music
Michael Scheidl – text & direction
Nora Scheidl – stage & costumes

with
Rino Indiono & Jasmin Steffl &

PHACE

Sylvie Lacroix, Flöte
Doris Nicoletti, Flöte
Stefan Obmann, Posaune
Thomas Märzendorfer, Posaune
Georgios Lolas, Akkordeon
Berndt Thurner, Schlagwerk
Thomas Wally, Violine
Daniele Brekyte, Violine
Rafal Zalech, Viola
Roland Schueler, Cello
Maximilian Ölz, Kontrabass

Eine Produktion von netzzeit im Dschungel Wien.
Kompositionsauftrag von netzzeit, gefördert durch die Ernst von Siemens Musikstiftung

PROGRAMM

Der Besuch vom kleinen Tod
Musiktheater

von Klaus Lang (Komposition) & Michael Scheidl (Regie, Libretto)

In ruhigen, poetischen Bildern behandelt die Märchenoper Themen, wie Einsamkeit, Schicksal, Abschied, Verlust, Trennung, aber auch Freundschaft, Mut zur Artikulation von Gefühlen und Wünschen, Ängste gemeinsam zu bewältigen und die Freude am Dasein auszuleben.

mehr Infos und Tickets auf der Website von NETZZEIT:
https://www.netzzeit.at/soon/der-besuch-vom-kleinen-tod/

music theatre

Der Fremde

06. / 07. / 08. / 09. Oktober 2020 //  20:30
F23 Kulturzentrum
Breitenfurter Str. 176, 1230 Wien

ARTISTS

Gerhard Winkler, music
Martin Horvarth, text
Kristine Tornquist, director 
François-Pierre Descamps, conductor

with:
Romana Amerling. Bernd Fröhlich. Johanna Krokovay
Johannes Schwendinger. John Sweeney. Harald Wink

PHACE

 Alessandro Baticci, flute
Reinhold Brunner, clarinet

Alvaro Collao Leon, saxophone
Spiros Laskaridis, trumpet
Stefan Obmann, trombone
Marwan Abado, oud
Georgios Lolas, accordion
Mathilde Hoursiangou, piano
Berndt Thurner, percussion
Ivana Pristasova, violin
Sophia Goidinger-Koch, violin
Petra Ackermann, viola

Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, double bass

 

production

Jury Everhartz
Sirene Operntheater

 

PROGRAMM

Der Fremde
Text. Martin Horváth | Musik. Gerhard E. Winkler

Ein Fremder bittet um Unterschlupf. Der Vater der Familie nimmt den Fremden auf, er beruft sich auf das Gesetz der Nächstenliebe. Der Sohn ist empört, denn das Beherbergen eines Fremden ist gegen das Gesetz. Die Mutter ist von der fremden Kultur irritiert und mag vor allem nicht, dass sich der Fremde und die Tochter näherkommen. Die blinde Tochter allein sieht den Fremden mit den Augen des Herzens – vorurteilslos und mitfühlend.

im Rahmen von
Die Verbesserung der Welt – ein Kammeropernfestival in sieben Runden
1.9.-13.11.2020 / von Sirene Operntheater

this concert is kindly supported by:

 

music theatre

701 BRITISCHE TEELÖFFEL – VIVA LA MUERTE!

AUSTRIAN PREMIERE
Oct. 24. 2019
further performances: Oct. 26./31. & Nov. 01./02. 2019

OFF Theater Wien
Kirchengasse 41
1070 Wien

 

a production by netzzeit, in Coproduction with the Haydn Foundation

Creative Team

Arturo Fuentes, composition
Petra Weimer, direction
Ernst Kurt Weigel, Ilse Helbich, Lukas Meschik & Ensemble, text
Nora Scheidl, scenography
Florian Bach, sound design

Alexander Riff, assistent to director
Caroline Wiltschek, assistent to scenographer
Barbara Vanura, press

Actors

Kristina Bangert, May Garzon, Valentin Ivanov, Peter Raffalt, Jutta Schwarz, Tamara Stern

PHACE

Sylvie Lacroix, flute
Spiros Laskaridis, trumpet

Sterben ist peinlich. Sogar in Wien, wo dem folkloristischen Klischee zufolge ein besonders vertrauter Umgang mit den letzten Dingen gepflegt wird, passt Sterben nicht ins Konzept neoliberaler Leistungsträger. Die mexikanische Todes-Inkarnation La Catrina mischt sehr handfest eine Wiener Hochzeitsgesellschaft auf, die zunächst noch nicht ahnt, dass sie am angeblich schönsten Tag des Lebens ihren letzten Weg antreten wird. Santa Catrina führt und verführt die Feiernden zu Exzessen, die alle möglichen Transzendenzen beinhalten.

Nicht einmal das Publikum kann sich dem entziehen, denn während der Aufführung verlieren sich die Grenzen zwischen Bühne und Auditorium, bis sich Darsteller und Zuschauer in schönstem Durcheinander auf einem Friedhof wiederfinden, wo alle gemeinsam mitsamt den Toten essen, singen und tanzen – eine direkte inszenatorische Umsetzung der mexikanischen Feiern zu Allerheiligen. Lifemusik und Soundclouds sorgen für die Ambiance einer Narration aus Monologen, Dialogen, surrealen Bildern und Tweets.

Tickets

Tickets: zu € 20.- (StudentInnen, SchülerInnen, Zivildiener: € 13.- / Ö1-Club-Mitglieder und Standard-AbonnentInnen € 17.-)

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