Codeborn
8. May. 2026 (wp)
9.-10. May. 2026
Münchner Biennale
Festival für neues Musiktheater
Muffathalle
8. May. 2026 (wp)
9.-10. May. 2026
Münchner Biennale
Festival für neues Musiktheater
Muffathalle
Zara Ali, Komposition, Konzept, Text
Hannah Dübgen, Bühnenfassung, Konzept
Florentine Klepper, Deva Schubert , Regie
Hansjörg Sofka, Musikalische Leitung
Wolfgang Menardi, Set- und Kostümdesign
Julia Spinola, Dramaturgie
PHACE
Walter Seebacher, Klarinette
Michael Krenn, Saxophon
Mathilde Hoursiangou, Keyboard
Manuel Alcaraz Clemente, Percussion
Francesco Palmieri, E-Gitarre
Roland Schueler, Cello
Alexandra Dienz, Kontrabass
Nontobeko Bhengu, Sopran
Florian Stern, Tenor
Julien Horbatuk, Bariton
Andrea De Majo, Musical, Tänzer, Countertenor
Zara Ali
Codeborn – Musiktheater (2025/26, UA)
In „Codeborn“ wird die Welt einer künstlichen Intelligenz ausgesetzt. Ein unaufhaltsamer Transformationsprozess setzt ein, der sich jeder Erklärung entzieht und zugleich Faszination wie Verunsicherung hervorruft. Machtfantasien steigern sich ins Grenzenlose, alte Hierarchien zerfallen, und unmögliche Begegnungen werden zur Realität.
Zara Alis Musiktheater verweigert sich sowohl Endzeitstimmung als auch Kulturpessimismus – es ist weder Utopie noch Dystopie. Ihre Musik umfasst die ganze Spannbreite des Umbruchs und macht das Unvorstellbare hörbar.
Eine Koporoduktion der Münchener Biennale und Tiroler Landestheater Innsbruck, in Kooperation mit Bayerische Staatsoper, Ars Electronica Linz and Klangspuren Schwaz. Kompositions- und Librettoauftrag der Landeshauptstadt München zur Münchener Biennale.

21.Mar.2026 // 19:30
Wiener Konzerthaus,
Berio-Saal
PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Mathilde Hoursiangou, piano
Manuel Alcaraz Clemente, percussion
Francesco Palmieri, e-guitar
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, double bass
SOUND DESIGN
Alfred Reiter
PROGRAMM
Arturo Fuentes
SKULPT für Instrumente und Automaten, 2025/26 (UA)
Kompositionsauftrag von PHACE, mit finanzieller Unterstützung durch BMKOES
Yuheng Chen
To a Bubbling Fountain Stirr’d with Wind, für Saxophon, E-Gitarre, Keyboard, Percussion und Kontrabass, 2025/26 (UA)
Kompositionsauftrag von PHACE
Zara Ali
thermo_doxa für Klarinette, Viola, Drumset und Elektronik, 2024
Enno Poppe
Fleisch für Saxophon, E-Gitarre, Klavier und Schlagwerk, 2017
Agata Zubel
Shades of Ice für Klarinette, Cello und Elektronik, 2011
Sehr systematisch und zielgerichtet zerlegt Enno Poppe in Fleisch die Idiomatik der Rockmusik. Aus den resultierenden Phrasen und Schnipseln, die nur noch in Ansätzen an oft gehörte Stehsätze und Stereotype erinnern, fügt sich ein kurzweiliges Klangbild, dass die Ausdruckskräfte des Rock in einer neuen Art bündelt und freigelegt. Yuheng Chen versucht mit seiner Musik die Möglichkeiten klanglich-instrumentaler Modulationen zu erkunden und deren Grenzen auszureizen. In seinen Werken finden sich oft bildgebende Momente, die beim Hören fast schon konkrete Situationen entstehen lassen. Wir sind schon gespannt, was die Uraufführung seines neuen Werks für PHACE bereithält. In thermo_doxa eröffnet Zara Ali einen durch und durch faszinierenden Klangraum: antreibend, aufreibend, energetisch und doch balanciert und nuanciert. Sie zeigt wenig Berührungsängste oder Bedenken, sich bei den musikalischen Ausdruckstechniken von EDM bis Techno zu bedienen, um daraus ein brachial-feinfühliges klangliches Hybridwesen zu schaffen, das die Stärken von Instrumenten und Elektronik vereint. Und auch Arturo Fuentes, mit dem wir über die Jahre zahlreiche spannende Projekte verwirklicht haben, steuert ein neues Werk bei. Seine Musik steht an den Schnittstellen von Genres und ästhetischen Formen und wird oft von einer Mischung aus digitalen, visuellen, akustischen oder materiellen Medien erweitert. Welche Automaten in SKULPT den Ton angeben werden, bleibt vorerst noch unklar.
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3.Jun.2026 // 19:30
Wiener Konzerthaus,
Berio-Saal
PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Reinhold Brunner, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Spiros Laskaridis, trumpet
Stefan Obmann, trombone
Mathilde Hoursiangou, piano
Manuel Alcaraz Clemente, percussion
Francesco Palmieri, e-guitar
Ivana Pristašová Zaugg, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, double bass
Alexandra Dienz, double bass
and many more …
SOUND DESIGN
Alfred Reiter
PROGRAMM
Georg Friedrich Haas
Solstices für zehn Instrumente, in völliger Dunkelheit aufzuführen, 2018
Eingehüllt in absolute Dunkelheit, treten die Klänge in Solstices von Georg Friedrich Haas in ungeahnter Intensität und Brillanz zu Tage. Wie in Zeitlupe entwickelt sich das musikalische Geschehen und zieht die Zuhörer*innen in einen meditativen Sog aus langfristigen Wellenbewegungen und Entwicklungsprozessen. Die Eigenwilligkeit im Zusammenspiel der Instrumente, die Stimmung, die mikrotonalen Verschiebungen – die im üblichen, temperierten Kontext oft so unsauber erscheinen – kommen hier in aller Deutlichkeit als klangliche Entitäten mit ganz eigenständigem Charakter zum Vorschein und offenbaren selten gehörte Harmonien.
Die vollständige Finsternis ist nicht nur für die Musiker*innen, die das gesamte Stück auswendig lernen müssen, eine Herausforderung. Auch die Zuhörerinnen und Zuhörer sollten sich auf ein intensives, forderndes Hörerlebnis einstellen, bei dem die Aufmerksamkeit wandert und die Gedanken vielleicht in überraschende Gebiete verreisen, um mit der Morgenröte zurückzukehren. Die Sonnenwende im Titel bezieht sich wohl nur bedingt auf die Finsternis im Konzertsaal, mit der Haas schon länger in seinen Werken hantiert. Der Komponist bezeichnete das Werk als Liebeslied, gewidmet seiner Frau Mollena, die er zur Wintersonnenwende kennenlernte und zur Sommersonnenwende heiratete.
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23.Jan.2026 // 19:30
Wiener Konzerthaus,
Berio-Saal
Sarah Maria Sun, voice
PHACE
Michael Krenn, saxophone
Manuel Alcaraz Clemente, percussion
Francesco Palmieri, electric guitar
Roland Schueler, electric violoncello
Mathilde Housiangou, synthesizer
SOUND DESIGN
Alfred Reiter
PROGRAMM
Bernhard Lang
The Travel Agency is on Fire für Stimme, fünf Instrumente und Elektronik, 2021 (ÖEA)
Text: William S. Burroughs
Immer wieder wandern Loops und Samples durch den Gehörgang, von Elektronik und Effekten verzerrt und gedoppelt, von Patches und digitalen Algorithmen verformt und neu strukturiert, bis die Wahrnehmung umschaltet und aus der Überlagerung ein anderer Sinn erwächst. Wiederholung und Mutation sind Programm in den Werken von Bernhard Lang, an diesem Abend stimmgewaltig unterstützt von Sarah Maria Sun, einer der wohl herausragendsten Vokalinterpretinnen unserer Zeit. The Travel Agency is on Fire basiert auf einer Auswahl von „Cut-up“-Experimenten von William S. Burroughs zu Texten einer Reihe kanonischer Schriftsteller, von William Shakespeare und Arthur Rimbaud bis hin zu William Wordsworth und James Joyce. Burroughs wählte die Quellentexte aus, zerschnitt sie und stellte die Fragmente nebeneinander, um zufällige Wortkombinationen auszuwählen und neue Wort-Kompositionen zu schaffen. The Travel Agency is on Fire, das erst seit 2010 in den Archiven verfügbar ist, fasziniert Wissenschaftler und Burroughs-Fans gleichermaßen, da es die experimentellen Prozesse beleuchtet, die Burroughs‘ Werk zugrunde liegen. Musikalisch werden die Cut-Up-Strategien, die Burroughs zusammen mit Brion Gysin entwickelt und in den Filmen mit Anthony Balch und Ian Sommerville visualisiert hatte, auf verschiedene Weise referenziert: wesentlich ist hier die Burroughs’sche Maxime: „Play it back, Play it back, Play it all back“, die auf eine Bewusstseinsveränderung durch Überlagerung und Dopplung des Realen mit Samples und Loops hinweist
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18.Nov.2025 // 19:30
Wiener Konzerthaus,
Berio-Saal
Clement Power, conductor
schtum
Robert Pockfuß
Manu Mayr
PHACE
Doris Nicoletti, flute
Elena Arbonies Jauregui, clarinet
Markus Sepperer, oboe
Michael Krenn, saxophone
Spiros Laskaridis, trumpet
Stefan Obmann, trombone
Mathilde Hoursiangou, piano
Manuel Alcaraz Clemente, percussion
Sofia Garzotto, percussion
Francesco Palmieri, e-guitar
Anna Lindenbaum, violin
Victor Lowrie Tafoya, viola
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, double bass
SOUND DESIGN
Alfred Reiter
PROGRAMM
Malika Kishino
Sensitive Chaos für E-Gitarre, Trompete, Posaune, 2 Schlagzeuger, Klavier und Cello, 2010 (ÖEA)
Zara Ali
Isolation Forest für 11 Instrumente und Elektronik, 2023
Emre Sihan Kaleli
Adjacent Rooms, a Part of a Labyrinth für Ensemble (UA der erweiterten Neufassung), 2025
Kompositionsauftrag von PHACE und Wien Modern, mit Unterstützung des SKE-Fonds
schtum– Manu Mayr & Robert Pockfuß
loom für E-Gitarre, E-Bass und Ensemble, 2024
„Der Klang des Meeres reicht weit“, schreibt Maliko Kishino zu ihrem Stück Sensible Chaos und findet in der buddhistischen Sutra Gemeinsamkeiten von Wasser und Musik: Resonanz und Ausbreitung. Wie Regentropfen auf der Oberfläche eines Sees zeigt die Komposition, wie einzelne Ereignisse sich zu unglaublich weitläufigen Mustern verästelt und aus dem Chaos, in gegenseitiger Interferenz, eine empfindliche und fragile Schönheit entstehen lassen. In Adjacent Rooms, a Part of a Labyrinth nimmt die Musik von Emre Sihan Kaleli oft abrupte, unerwartete Abzweigungen, offenbart aber auf dem Weg durch sehr unterschiedliche Gänge einen durchgängigen Fluss, in dem eines zum Nächsten führt. Der labyrinthische Fortschritt gibt den Blick frei auf Zeit und Unendlichkeit. Zara Ali taucht in Isolation Forest in die digitale Wildnis ein, entdeckt, mithilfe von rigiden Instruktionen und dem Aussortieren von Anomalien, die algorithmische Grazie und lässt die KI ihre wildesten Träume und lyrischen Fantasien offenbaren. Ein organisch pulsierendes Gewebe der elektroakustischen Klänge offenbart sich im Werk loom des experimental-elektronischen Duos schtum. Rhythmische Permutationen jagen einander im Kreis, schaukeln sich gegenseitig zu immer neuen, intensiven Mustern auf. Und irgendwo schwingt die Unrast mit, ein faszinierender, beinahe bedrohlicher Klangschatten, der hier im Untergrund lauert.
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18. Jan. 2025 // 19:30
Wien, Reaktor
20. Jan. 2025 // 19:30
Klagenfurt, Konzerthaus
Michael Wendeberg, conductor
Ivana Pristašová Zaugg, violin
PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Mathilde Hoursiangou, piano
Ivana Pristašová Zaugg, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
Alexandra Dienz, double bass
Eine Produktion von PHACE, in Kooperation mit der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik,
dem Zentrum Zeitgenössischer Musik und dem REAKTOR Wien
In Fast Darkness III: Moonwords begibt sich Chaya Czernowin auf eine wilde und virtuose Erkundung des Unbekannten. Schnelle, scharfe Gesten, aufgeladen mit überspannter Energie deuten auf die Existenz eines weitreichenden klanglichen Universums, in das nur die Vorstellung vordringen kann. Faszinierende, unbekannte Klangwelten versprechen auch die beiden Premieren in diesem Programm. Thomas Wally baut die verschlungenen Klangstrukturen in seinem Concertino um die virtuosen und expressiven Möglichkeiten der Violine im Zentrum, während Bruno Strobl in Schatten klangliche, tonale und dynamische Kontraste weit ausreizt und differenzierte rhythmische Muster entstehen lässt. In Notturno in forma di una rosa zeichnet Daniela Terranova ein entspannteres Klanggefüge. Gemächlich entfalten sich die Strukturen, um wieder und wieder neue, verlockenden Details preiszugeben. Pasquale Punzo betrachtet in Immagini d’orizzonte weit entfernte, unbestimmte, verwaschene Grenzlinien, die auch im Verlauf der Musik veränderlich bleiben und dennoch das gesamte Geschehen charakterisieren. Es obliegt dabei den Zuhörer*innen, die Weite des Horizonts zu definieren.
PROGRAMM
Thomas Wally
Concertino für Violine und Ensemble, 2024 (UA)
Kompositionsauftrag von PHACE, mit finanzieller Unterstützung des BMKOES und SKE-Fonds
Bruno Strobl
Schatten für Ensemble, 2024 (UA)
Kompositionsauftrag von PHACE, mit finanzieller Unterstützung des SKE-Fonds
Daniela Terranova
Notturno in forma di rosa for Flute, Clarinet in Bb, Piano, Violin and Cello, 2016 (ÖEA)
Pasquale Punzo
Immagini d’orizzonte für Flöte, Klarinette, Klavier, Violine und Cello, 2021 (ÖEA)
Chaya Czernowin
Fast Darkness III: Moonwords Sextett für Flöte, Klarinette, Piano, Violine, Viola und Violoncello, 2022 (ÖEA)
airborne extended und PHACE geben sich am 18. und 19. Januar im REAKTOR nicht nur die Klinke in die Hand. Bei der Doppeldosis neuer Musik gibt es auch im Programm, neben Werken von Bruno Strobl und Thomas Wally in beiden Konzerten, den einen oder anderen musikalischen Anknüpfungspunkt der sich vielleicht erst beim Zuhören erschließt.
Karten für beide Konzerte gibt es daher im Kombi-Angebot von €20 an der Abendkassa bei reaktor.art

26.Sept.2024 // 20:00
Bludenzer Tage für zeitgemäße Musik,
Bludenz, Kunstraum Remise
Nacho de Paz, conductor
PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Spiros Laskaridis, trumpet
Mathilde Hoursiangou, piano
Francesco Palmieri, e-guitar
Manuel Alcaraz Clemente, percussion
Ivana Pristasova Zaugg, violin
Petra Ackermann, viola
Roland Schueler, cello
Maximilian Ölz, double bass
SOUND DESIGN
Alfred Reiter
In den drei Lehrstunden von Professor Bad Trip kreierte Fausto Romitelli eine einzigartige Musik, die Wellen von Melodiebruchstücken über verführerisch fragilen Harmonien und exaltierten Verzierungen und rauschenden Glissandi auffaltet, um wieder und wieder in sich zusammenzustürzen. Beeinflusst von den verzerrten und „schmutzigen“ Klängen der psychedelischen Rockmusik wird das Material durchgerüttelt, entwickelt expressive Metastasen, wie ein von Viren verseuchter musikalischer Mutant, der zum schön-schaurigen Monster wird und fesselnd in seinen Bann zieht. Inspiriert von den Beschreibungen der bewusstseinsverändernden Wirkung des Meskalin in den Werken Henri Michaux dreht sich in Romitellis Werk alles um „Das Künstliche, das Verzerrte, das Gefilterte”. Der Komponist schmiedet Klangskulpturen, die sich wie surreale musikalische Visionen der Deformationen, Verzerrungen und Entstellungen in Francis Bacons Bildern materialisieren.
In den drei eigenwilligen Lektionen des Professors findet sich wohl auch einiges von Interesse für die Kompositionsklasse von Clara Iannotta. Ihre Studierenden an der Universität für Musik, und darstellende Kunst Wien haben für die Bludenzer Tage zeitgemäßer Musik eine kollektive Komposition erschaffen, die den Abend um eine aktuelle Perspektive erweitert. Das Ziel war dabei, herauszufinden wie sich eine Idee verbreiten und verändern kann, indem sie unterschiedliche Köpfe und Körper durchläuft und letztendlich zu einer zusammenhängenden Klangleistung wird. Stille Post repräsentiert ein Jahr harter Arbeit voller Experimente und gegenseitiger Inspiration.
PROGRAMM
Gaia Aloisi, Claudia Cañamero Ballestar, Isaac Blumfield, Yuheng Chen, Giuseppe Franza, Yoko Konishi, Manuel Hidalgo Navas, Miguel Segura Sogorb, Sophie Wallner
Stille Post für Ensemble (2023–24) UA
eine Kollektivkomposition von Studierenden der Klasse Clara Iannotta an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
Fausto Romitelli
Professor Bad Trip: Lesson I – III für Ensemble und Elektronik, 1998-2000

Sep. 7 2024 // 20:00
Klangspuren Schwaz, Innsbruck, Treibhaus
Lars Mlekusch, conductor
Alexandra Dienz, double bass
Maria Chlebus, percussion
SCHTUM
Manu Mayr, E-Bass
Robert Pockfuß, E-Guitar
PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Stefan Obmann, trombone
Mathilde Hoursiangou, piano
Maria Chlebus, percussion
Ivana Pristasova Zaugg, violin
Victor Lowrie Tafoya, viola
Roland Schueler, cello
Francesco Palmieri, e-guitar
Alexandra Dienz, double bass
SOUND DESIGN
Alfred Reiter
PROGRAMM
Bernhard Gander
Take Five for Nine für Kontrabass, Schlagwerk und Ensemble, 2024 D:20‘
ein Kompositionsauftrag von PHACE und Klangspuren Schwaz, mit Unterstützung des SKE-Fonds und der Kulturabteilung der Stadt Wien
Clara Iannotta
They left us grief-trees wailing at the wall für Ensemble, 2020 D:18′
SCHTUM – Manu Mayr & Robert Pockfuß
Loom für E-Gitarre, E-Bass und Ensemble, 2024 D: 25′
ein Kompositionsauftrag von PHACE und Klangspuren Schwaz mit Unterstützung des SKE-Fonds
Die italienische Komponistin und Kuratorin Clara Iannotta spricht lieber von einer „Choreographie des Klangs“ als von einer Orchestrierung – für sie nämlich ist der Moment der Klangentstehung, die Gesten der Musiker:innen, ihre Aufstellung auf der Bühne, das Zusammenwirken von Licht und Bewegung ebenso wichtig wie der Klang, den man hört: Musik ist für sie vor allem eine körperliche Erfahrung. Ihr Werk They left us grief-trees wailing at the wall für Klarinette, Tenor-Saxophon, Percussion, Klavier, elektrische Gitarre, Violine, Bratsche, Cello und Kontrabass schrieb sie als Auftragskomposition des Ars Nova Ensemble, des Riot Ensemble und Wien Modern. Manu Mayr und Robert Pockfuss verschmelzen als Duo schtum rhythmische, melodische, Sound- und strukturelle Elemente der elektronischen Tanzmusik mit experimentellen Methoden zeitgenössischer Musikproduktion – ihre Werke bewegen sich in einer „elektro-akustischen Welt aus Feedback-Schleifen, Sub-Bass-Interferenzen und Noise-Gezwitscher“ (reaktor). Unter anderem spielten sie Konzerte im Berghain, im Reaktor in Wien, bei Sonic Protest in Paris, dem Novas Frequencias in Rio de Janeiro oder de Gamma Festival in St. Petersburg. Ähnlich fluid bewegt sich auch Bernhard Gander in seinen Werken zwischen den Genres der populären und klassischen Musik – er verbindet zeitgenössische Neue Musik unter anderem mit Rap, elektronischer Tanzmusik, Comic-Ästhetik oder Heavy Metal, wobei das Zentrum jeder klanglichen Episode stets der Rhythmus ist. In der Vergangenheit brachte ihm seine Herangehensweise den Ruf als „Ausnahmeerscheinung“ im klassischen Musikbetrieb ein.

PHACE Series 2024/25 – N°4
4.May.2025 // 19:30
Wiener Konzerthaus, Mozart Saal
16. Apr. 2025 // 20:00
Osterfestival Tirol
Hall in Tirol, Salzlager
Cordula Bürgi, conductor
Cantando Admont
Friederike Kühl, soprano
Elīna Viļuma-Helling, soprano
Heidemaria Oberthür, alto
Cornelia Sonnleithner, alto
Hugo Paulsson Stove, tenor
Bernd Lambauer, tenor
Karl Söderström, bass
Piotr Pieron, bass
PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Stefan Obmann, trombone
Manuel Alcaraz Clemente, percussion
Mathilde Hoursiangou, piano
Ivana Pristašová Zaugg, violin
Petra Ackermann, viola
Barbara Riccabona, cello
Alexandra Dienz, double bass
Programm
Beat Furrer
Akusmata für 8 Stimmen und 8 Instrumente (2019/20)
Sarah Nemtsov
from shore to shore für Ensemble (2024/25, UA)
ein Auftragswerk von PHACE, in Kooperation mit dem Osterfestival Tirol,
gefördert durch
Beat Furrers Akusmata ist inspiriert von jenen enigmatischen Hörsprüchen und Lebensweisheiten, die Pythagoras zugeschrieben werden und wie ein inhomogenes Regelwerk einer fantastischen Gesellschaft erscheinen: manche sind klar verständlich, andere erinnern an die Rätsel von da Vinci und manchen haftet seltsam Groteskes an. Mit einem neu erweiterten Teil der Werkreihe tritt Furrer mit der pythagoreischen Mystik in Verbindung und betreibt dabei nicht nur symbolisch eine Dekonstruktion der Verhältnisse, sondern zerlegt auch das harmonische Spektrum. Die Dichte von Gesang und Instrumenten gemeinsam mit der ständigen Transformation und Wandlungsfähigkeit des vokalen Klangs erschaffen eine neue Realität, einen neuen Raum, in dem Musik widerhallen und für sich selbst existieren kann. Eine rätselhafte Welt, die nur im Ohr existiert.
Weit ausragende, fein verästelte Klangstrukturen, gespickt mit unzähligen Zeichen, Metaphern, Phrasen, Symbolen und Einflüssen aus allen nur erdenklichen Richtungen und Musiken lassen sich in den Werken von Sarah Nemtsov finden und doch sind auch tiefe Wurzeln in der europäischen Musiktradition nicht zu überhören. Ihr neues Werk from shore to shore gibt sich ähnlich enigmatisch wie Furrers Akusmata und taucht ein in die fließenden Wechselströme zwischen individuellem und kollektivem Bewusstsein in Virginia Woolfs Roman „The Waves“ von 1931. Neun Instrumentalstimmen, miteinander, nebeneinander und gegeneinander. Beweglich im Raum – mal vereinzelt, mal als Gruppe – eingebettet in einen erweiterten instrumental-elektronischen Klangraum, auf der Suche nach der Art und Weise, wie mehrere Ichs und mehrere Perspektiven eine pluralistische Wahrheit zusammenweben können.
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PHACE Series 2024/25 – N°1
25.Nov.2024 // 21:00
Wien Modern, Wiener Konzerthaus, Berio-Saal
Lars Mlekusch
Alexandra Dienz, double bass
Maria Chlebus, percussion
PHACE
Doris Nicoletti, flute
Walter Seebacher, clarinet
Michael Krenn, saxophone
Stefan Obmann, trombone
Thomas Märzendorfer, trombone
Mathilde Hoursiangou, piano
Maria Chlebus, percussion
Jacobo Hernández Enríquez, violin
Victor Lowrie Tafoya, viola
Roland Schueler, cello
Leo Morello, cello
Alexandra Dienz, double bass
Maximilian Ölz, double bass
Manu Mayr, e-bass
Georgia Koumará, theremin
SOUND DESIGN
Alfred Reiter
Programm
Bernhard Gander
Take Five for Nine für Kontrabass, Schlagwerk und Ensemble, 2024 (20‘)
Kompositionsauftrag von PHACE und Klangspuren Schwaz, mit Unterstützung der SKE der Austro Mechana und von Stadt Wien Kultur
Alessandro Baticci
Luminal Mirage für Ensemble und Elektronik, 2024 (13‘)
Kompositionsauftrag von PHACE und Radio Österreich 1 in Kooperation mit ORF musikprotokoll, mit Unterstützung der SKE der Austro Mechana und von Stadt Wien Kultur
Annesley Black
Scrap für Ensemble und Live-Elektronik, 2019 (16’)
Georgia Koumará
I wonder if I should start accessing pleasure a whole lot für Ensemble und Elektronik, 2022 (21‘) (ÖEA)
Kurz, fragmentiert und prägnant springen die Klänge ins Bewusstsein. Es ist ein unrunder Tanz der klanglichen Partikel, der in Scrap von Annesley Black zur Musik wird. Kleinstmöglich unterscheidbare Fragmente rittern um die Vorherrschaft über Gehör und Gedächtnis, jedes im Bestreben das Vorherige zu verdrängen. Jedoch, sie können nicht anders als untereinander zu kommunizieren und sich gegenseitig in beständiger Wechselwirkung zu transformieren.
Diese Art von spektral-temporaler Sparsamkeit sucht man im neuen Werk von Bernhard Gander vielleicht vergeblich. Bei ihm gehen die Klänge oft ohne große Distanz auf Tuchfühlung und finden sich zu dichten, körperlich wahrnehmbaren Strukturen zusammen.
In Alessandro Baticcis Luminal Mirage verschmelzen natürliche und virtuelle Klänge. Die Instrumente imitieren den Klang der Elektronik, doppeln Rhythmik und Klangfarbe bis in der hyperschnellen, maschinellen Atmosphäre, in der sich endlos auf- und absteigende Linien wie durch ein Stiegenhaus von M.C. Escher winden, nicht mehr unterscheidbar ist, was gespielt und was generiert ist.
Mit I wonder if I should start accessing pleasure a whole lot stellt Giorgia Koumará die Frage nach Identität und Zugehörigkeit im Zerrspiegel der gesellschaftlichen Normen und Wertevorstellungen. Die flächige, schwelende Elektronik, immer wieder durchbrochen von wilden rhythmischen Ausuferungen und einschneidenden Klangereignissen, dient als verstärkende Grundlage für einen Reihe von verfremdeten Textpassagen von Audrey Lorde, Gillian Flynn und anderen, die Rollenbilder von Frauen in der Gesellschaft thematisieren.
DOUBLE PORTRAIT WITH ARNOLD
20:15 Neuer Salon
PROGRAMM
Juliana Hodkinson Nothing breaking the losing (2016) – 13′
Performance: Roland Schueler
Vor dem Konzert spricht Juri Giannini mit Komponist*innen und Künstler*innen des Abends
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